LUKB-CEO Bernard Kobler.
Luzern – Die Luzerner Kantonalbank schreibt 2010 dank einer gesunkenen Reservenzuweisung deutlich mehr Konzerngewinn. Der Bruttogewinn erhöhte sich dagegen nur leicht. Die Hypothekar-Ausleihungen erhöhten sich mit einem Plus von 7,4% stark. Die Integration der Adler Privatbank in die LUKB führten zu einem deutlichen Nettoabfluss von Kundengeldern.
Der Konzerngewinn lag im Geschäftsjahr 2010 mit 149,4 Mio CHF um 6,2% über dem Vorjahreswert, wie die LUKB am Dienstag mitteilte. Die Zuweisungen an die Reserven für allgemeine Bankrisiken lagen bei 20 Mio CHF und damit 5 Mio CHF tiefer als im Vorjahr. Der Bruttogewinn erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 0,1% auf 232,5 Mio CHF.
Nennwertrückzahlung anstelle Dividende
Das Institut will seinen Aktionären eine Nennwertrückzahlung von 11,00 CHF je Aktie zahlen, nachdem es im Vorjahr eine Dividende von ebenfalls 11,00 CHF ausbezahlt hatte. Im Zinsengeschäft erhöhte sich der Erfolg um 1,5% auf 319,9 Mio CHF. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft verringerte sich dagegen um 2,1% auf 95,0 Mio CHF und jener des Handelsgeschäfts ging um 9,9% auf 27,0 Mio CHF zurück. Die Unsicherheiten an den Finanzmärkten und die Zurückhaltung der Kunden hätten auf die Umsätze und damit auf die Ertragszahlen gedrückt, schreibt die LUKB.
Aufwand reduziert
Den Geschäftsaufwand konnte die Bank um 1,8% auf 217,3 Mio CHF verringern. Beim Sachaufwand (-2,2%) hätten sich vor allem die tiefen IT-Kosten ausgewirkt, so die LUKB. Zudem verringerte sich der Personalbestand um 26,5 auf noch 974,1 Pensen, was zu einem Rückgang des Personalaufwands von 1,9% betrug. Zum Personalrückgang hätten «Bereinigungen im Geschäft mit internationalen Kunden» bei der ehemaligen Adler Privatbank und Effizienzsteigerungen bei der Verarbeitung geführt.
Gewinn im Rahmen Analystenerwartungen
Der Gewinn der Bank liegt gerade zwischen den beiden Prognosen der Analysten der Zürcher Kantonalbank und der Bank Vontobel. Diese hatten im Vorfeld mit einem Reingewinn von 152,1 Mio und 147,4 Mio CHF gerechnet. Die Ausleihungen an die Kunden stiegen mit einem Plus von 7,4% auf 20,68 Mrd CHF sehr deutlich. Die Nachfrage nach Immobilien habe im Wirtschaftsraum Luzern stark zugenommen, so die LUKB: Als Marktführerin habe die Kantonalbank von dieser Entwicklung stark profitiert. Die Hypothekarforderungen alleine stiegen ebenfalls um 7,4% auf einen Wert von 17,04 Mrd CHF.
Netto-Geldabflüsse von 652 Mio Franken
Bei den Kundenvermögen musste die LUKB im letzten Jahr netto Geldabflüsse von 652 Mio CHF hinnehmen. Dazu kommen noch Saldierungsaufträge von 323 Mio CHF, die erst Anfang 2011 abgewickelt werden, wie das Institut schreibt. Bei der ehemaligen Adler Privatbank sei es infolge Bereinigungen zu Abflüssen gekommen, schreibt die LUKB. Das Stammhaus konnte dagegen einen Zufluss von Kundengeldern in Höhe von 827 Mio CHF verzeichnen. Unter dem Strich gingen die verwalteten Kundenvermögen um 3,1% oder 808 Mio CHF auf 25,2 Mrd CHF zurück.
Ausblick 2011: «Anspruchsvolles» 2011 erwartet
2011 dürfte gemäss der Kantonalbank aufgrund des wirtschaftlichen Umfelds ein «anspruchsvolles Geschäftsjahr» werden. CEO Bernard Kobler rechnet aber mit einem Ergebnis in der Grössenordnung von 2010. Die Geschäftsleitung zeigt sich überzeugt, dass sich ihre neue Strategie für die Jahre 2011 bis 2015 bewähren wird, wie sie in der Mitteilung schreibt. (awp/mc/ps/02)