Soll an der Finma-Spitze Patrick Raaflaub definitiv beerben: Mark Branson, Leiter Geschäftsbereich Banken.
Zürich – Die Finanzmarktaufsicht (Finma) hat nach dem überraschenden Rücktritt von Direktor Patrick Raaflaub Medienberichten zufolge bereits einen Nachfolger gefunden. Mark Branson, bislang Stellvertreter von Raaflaub, solle das Amt nicht nur interimistisch übernehmen, sondern permanent leiten, berichten übereinstimmend die «Schweiz am Sonntag» und die «Finanz und Wirtschaft».
Dies sei der Wille des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung der Finma, so die «Schweiz am Sonntag» weiter. Mit Raaflaub selbst habe Branson einen gewichtigen Fürsprecher. Der aus Grossbritannien stammende frühere UBS-Manager Branson ist seit Januar 2010 bei der Bankenaufsicht. Der «FuW» zufolge ist dem Bundesrat bereits ein Vorschlag vorgelegt worden, Branson zu wählen.
Geteilte Meinungen im Bundesparlament
Laut der «Schweiz am Sonntag» könnte ihm allerdings Daniel Roth das Amt streitig machen. Er ist Chefjurist im Finanzdepartement von Eveline Widmer-Schlumpf. Zuvor arbeitete Roth acht Jahre lange bei der Finma, zuletzt als Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung.
Im Bundesparlament seien die Meinungen geteilt. Er komme zwar bei vielen Parlamentariern gut an, es gebe aber auch grundsätzliche Einwände: «Ein Ausländer an der Finma-Spitze kommt nicht infrage», zitiert die SaS den Zuger SVP-Nationalrat Thomas Aeschi. Differenzierter die Kritik von Grünen-Nationalrat Daniel Vischer (ZH), Vizepräsident der Finanzkommission: «Ich habe Branson nichts vorzuwerfen. Aber schon der Umstand, dass er bei der Libor-Untersuchung gegen die UBS in den Ausstand musste, zeigt, dass er nicht Chef werden kann.»