Luzern – Das sogenannte Marketplace Lending hat im Jahr 2020 in der Schweiz ein Volumen von insgesamt 15,4 Milliarden Franken erreicht. Gegenüber 2019 bedeute dies ein Wachstum von 42 Prozent, teilte die Hochschule Luzern am Dienstag mit.
Forscher der Lehranstalt haben gemeinsam mit der Swiss Marketplace Lending Association (SMLA) und der TMF Group den sogenannten Marketplace Lending Report lanciert. Dieser sei die erste umfassende Analyse zu dieser Art von Fremdkapital-Finanzierung.
Konkret verstecken sich hinter dem Begriff Marketplace Lending das sogenannte Crowdlending, Hypothekarkredite auf Online-Vermittlerplattformen sowie Online-Kredite und Anleihen für mittelgrosse Unternehmen, Grossunternehmen und öffentlich-rechtliche Körperschaften.
Weder Einlagen noch Kreditvergaben über eigene Bilanz
Im Gegensatz zu Banken würden Marketplace-Lending-Plattformen jedoch weder Einlagen entgegen nehmen, noch würden sie selbst Kredite über die eigene Bilanz vergeben. Kreditgeber solcher Finanzierungen seien in der Regel Privatpersonen oder professionelle und institutionelle Investoren.
Dabei unterschieden sich die Volumina und Wachstumszahlen der verschiedenen Segmente von Marketplace Lending deutlich. Das Segment der Crowdlending-Kredite habe 448,0 Millionen Franken erreicht, dasjenige der Broker für Hypothekarkredite, die von institutionellen und professionellen Anlegern finanziert werden, 5,5 Milliarden.
Das Volumen im Segment der Kredite und Anleihen für mittlere und grosse Unternehmen sowie öffentlich-rechtliche Körperschaften betrug gemäss dem Report derweil gar 9,4 Milliarden. Die Studienautoren schätzen, dass rund 10 bis 15 Prozent aller Kredite an Gemeinden, Städte und Kantone in der Schweiz über Plattformen vermittelt werden. (awp/mc/pg)