London – Die sportbegeisterte Welt schaut nach Südkorea, doch auch für Anleger lohnt sich ein aufmerksamer Blick auf das Land. Matthew Vaight, Manager des M&G Global Emerging Markets Fund gibt nachfolgend seine Einschätzung.
Korea hat einen rasanten Aufschwung hinter sich, wie ein Vergleich mit dem reichen Nachbarn Japan zeigt: Der IWF schätzt, dass das koreanische Pro-Kopf-Einkommen heute etwa ein Viertel unter dem japanischen liegt. Als Seoul 1988 die Olympischen Sommerspiele ausrichtete, war das Verhältnis noch eins zu fünf!
Südkorea war einer der Aktienmärkte mit der besten Performance im Jahr 2017, aber trotz starker Zuwächse bleibt die Bewertung des Marktes in etwa gleich. Die Performance wurde hauptsächlich vom Gewinnwachstum getrieben. Korea bleibt attraktiv bewertet und war schon immer einer der billigsten Märkte, aber dieser historische „Korea-Rabatt“ dürfte irgendwann schwinden.
Fortschritte bei Corporate Governance
Wenn Anleger vor Korea zurückschrecken, dann in erster Linie wegen der Mängel im Bereich Corporate Governance. Das könnte sich ändern, denn die koreanische Regierung hat Reformen verabschiedet, um die schlechte Behandlung von Minderheitsaktionären zu beenden. Die Reformen motivieren zur Ausschüttung von Dividenden stärken und die Mitspracherechte von Minderheitsinvestoren. Mit Erfolg, wie vermehrte Dividendenausschüttungen zeigen. Aktionäre erhalten bereits heute einen grösseren Anteil an Cashflow und Gewinnen ihres Unternehmens.
Beispiel Samsung Electronics: Der Technologie-Riese hat seine Dividendenausschüttung deutlich erhöht und plant, 50 Prozent des Free Cashflows an seine Aktionäre auszuschütten. Erfreulicherweise hat Samsung vor kurzem einige der zurückgekauften Aktien annulliert, was vor einigen Jahren wohl noch nicht passiert wäre.
Noch immer bleibt die koreanische Ausschüttungsquote deutlich hinter anderen Märkten zurück, und auch die Höhe der Dividendenausschüttung bleibt im Vergleich gering. Hier ist noch viel Spielraum. (M&G/mc/ps)
M&G Investments
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