M&G zur Wahl Macrons: Bonds in Portugal könnten profitieren
London – „Das Ergebnis einer der am stärksten umkämpften Präsidentschaftswahlen in Frankreich hat die Umfragen bestätigt. Emmanuel Macrons Sieg zeigt nun, dass politische Unzufriedenheit in Europa nicht automatisch zu Anti-EU- oder rein nationalistischen Erfolgen führen muss. Für die Befürworter Europas ist dies eine sehr gute Nachricht.
Macron will eine tiefere Integration und bessere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsländern erreichen und ist ausserdem ein grosser Anhänger freien Handels und der Globalisierung. Er wird versuchen von diesen Trends zu profitieren anstatt sie umkehren zu wollen. Allerdings müssen wir noch die Wahl zur Nationalversammlung im Juni abwarten, um einschätzen zu können, ob der neue Präsident eine Mehrheit für sein Programm erhält und inwieweit er die Richtung der französischen Wirtschaftspolitik spürbar ändern kann.
Aus der Anlegerperspektive müssen wir uns natürlich an die ökonomischen Fakten halten. Diese zeigen uns, dass sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen in Frankreich während der letzten Jahre deutlich verbessert haben, ebenso wie in der gesamten Eurozone. Das wird nicht nur an steigenden Wachstumsraten und sinkenden Arbeitslosenzahlen deutlich, sondern seit Kurzem auch in überraschend guten Unternehmensergebnissen im ersten Quartal dieses Jahres.
Aktien der Eurozone, die derzeit attraktive Einstiegskurse bieten, könnten daher zukünftig beträchtliche Renditen erzielen. Und wenn nicht mehr nur über die Zersplitterung des Euroraums gesprochen würde, könnten sich die Anleger stärker auf die Verbesserung der fundamentalen Daten konzentrieren. Bei den Anleihen dürften staatliche Emittenten der Euro-Peripherie wie beispielsweise Portugal profitieren, da die Angst vor politischer Instabilität zurückgeht.“