(Foto: Migros Bank)
Zürich – Kunden, die bei der Migros Bank den neuen Depotvertrag nicht unterschreiben, bezahlen massiv höhere Gebühren: Statt 0,19% des Depotwertes pro Jahr wird neu 1% verrechnet. Die Minimalgebühr beträgt statt 30 CHF neu 800 CHF pro Jahr.
Ein Sprecher der Migros Bank bestätigte Informationen der Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Bund» vom Dienstag. Beim neuen Depotvertrag muss der Kunde auf Vergütungen verzichten, welche die Migros Bank für den Vertrieb von Finanzprodukten von Dritten erhält. Diese sogenannten Retrozessionen sorgten bereits für viele Diskussionen.
Das Bundesgericht hat entschieden, dass Finanzinstitute zur Erstattung dieser Retrozessionen verpflichtet sind. Beim Banken-Ombudsmann sind im letzten Jahr 350 Fälle zu diesem Thema eingegangen.
Die Migros Bank stellt sich gemäss Medienberichten auf den Standpunkt, dass sie die Retrozessionen einbehält, im Gegenzug aber tiefere Depotgebühren verlangt. Ansonsten würden hohe Zusatzkosten entstehen, welche die Bank dem Kunden mit den höheren Gebühren verrechnen müsse. Rund zwei Prozent der Kunden haben gemäss dem Pressesprecher den neuen Depotvertrag noch nicht unterschrieben. Weniger als ein Prozent der angeschriebenen Depotkunden hätten gekündigt. (awp/mc/pg)