Teil 4 der fünfteiligen Serie «Investieren in Inflationszeiten» von Man Investments:
Zürich – Wann immer in der Geschichte die Sorge vor Inflation wuchs, legte in der Folge auch der Goldpreis zu. Kein Wunder also, dass das gelblich schimmernde Edelmetall bei vielen Investoren derzeit wieder ganz oben auf der Einkaufsliste steht. Zumindest langfristig ist Gold seinem Ruf als sicherer Hafen in inflationären Zeiten meist gerecht geworden. Allerdings: Ob Gold eine sinnvolle Wertanlage ist, hängt stark vom Einstiegszeitpunkt ab. So gibt es durchaus Beispiele aus der Vergangenheit, in denen eine Goldinvestition über mehrere Jahre hinweg keinen Inflationsschutz bot. Dies ist ein weiteres Ergebnis der jüngst von Man erstellten Studie „Inflationsgefahr – Ursachen und Schutzinstrumente“. Sie untersucht verschiedene Anlageklassen und ihre Wertentwicklung bei gleichzeitiger Teuerung. Der vorliegende vierte Teil konzentriert sich auf Edelmetalle als eine Form von Rohstoffinvestitionen.
In den vergangenen fünf Jahren hat der Goldpreis ein Rekordhoch nach dem anderen erklommen. Hintergrund ist die steigende Angst vor Staatspleiten, welche Anleihen, Aktien und Währungen mit sich reissen können. Gold ist jetzt nach vielen Jahren der Nichtbeachtung wieder ein als sicher eingeschätzter Fluchthafen und Währungsersatz. Zwischen Ende 2006 und heute verdreifachte sich die Notierung der Feinunze Gold in etwa. Die Investoren treiben dabei in erster Linie zwei Argumente. Erstens: Edelmetalle sind die einzige Währung, die nicht lediglich die Verpflichtung eines Dritten wie etwa der Notenbank darstellt. Bei Geld steht in der Regel die Notenbank dafür gerade, dass der auf dem Geldschein gedruckte Wert dem realen entspricht. Insofern ist der Eigentümer von Gold in einer gewissen Weise unabhängiger als der Eigentümer von Bargeld. Zweitens lässt sich Gold nicht „aufblähen“ – sprich: nicht durch Staatsschulden inflationieren. Damit könnte Gold bei einer neu einsetzenden Geldinflationierung noch mehr an Bedeutung gewinnen und im Preis steigen. Denn die vorhandenen globalen Goldvorräte sind begrenzt, während das Volumen von Papiergeld derzeit ständig zunimmt.
Expansive Geldpolitik treibt Anleger in Gold
Genau dieser Zusammenhang lässt sich sehr gut an dem folgenden Diagramm darstellen. Es zeigt die Entwicklung der Geldmenge (M1) in den USA sowie den Goldpreis je Feinunze seit dem Jahr 2000.
Die Finanzkrise führte ab 2007 zu einem Vertrauensverlust in Finanzinstitute und Staaten sowie zu einer zunehmenden Besorgnis angesichts der expansiven Geldpolitik rund um den Globus. In der Folge rückte Gold mehr und mehr als Zufluchtsort in den Fokus. Dies ist ein klares Indiz, dass das Edelmetall insbesondere in einer Phase des Vertrauensverlustes profitieren kann. Angesichts der volatilen Preisveränderungen kann aber auch der Einstiegszeitpunkt für den Anleger entscheidend sein, was eine professionelle Betreuung ratsam macht. Ein Goldinvestment sollte stets professionell und aktiv verwaltet werden.
Auf kurze Sicht nicht immer ein idealer Teuerungsschutz
Was Gold als Inflationsschutz per se anbelangt, gibt es darüber hinaus aber auch einige negative Aspekte. So liefert es dem Eigentümer keine Zinsen, bringt dafür aber durchaus signifikante Versicherungs- und Lagerkosten mit sich. Darüber hinaus kann es wegen hoher Nachfrage auch zu einer Preisblasenbildung bei Goldinvestitionen kommen. Ein später Einstieg kann damit zu Verlusten führen. Wer beispielsweise um 1980 in Grossbritannien sein Geld in Gold anlegte, erhielt über eine mehrjährige Phase hinweg keinen Teuerungsschutz. Langfristig betrachtet korrigiert sich dieser Effekt jedoch. So lässt sich im hundertjährigen Vergleich belegen, dass mit einem Kilo Gold stets ähnliche Mengen von Brot oder Land gekauft werden konnten. Sollte die derzeitige Wirtschaftskrise in eine stark ansteigende Inflation münden, ist ein Goldinvestment sicherlich sinnvoll.
Gold und Silber anderen Edelmetallen vorzuziehen
Neben Gold gibt es natürlich noch andere Edelmetalle – etwa Silber, Platin oder Palladium. Sie finden allerdings auch in der Industrie Anwendung, so dass ihr Charakter weit über den des reinen Vermögensinvestments hinaus geht. Platin und Palladium werden beispielsweise in Automobil-Katalysatoren eingesetzt, so dass die Nachfrage nach ihnen – und damit auch ihr Preis – stark von der Konjunkturentwicklung abhängt. Gold und Silber dürften hingegen bei einem etwaigen Kollaps des Geldsystems als Deckung für eine neue Währung verwendet werden. Die Autoren der Man-Studie kommen deshalb zu dem Schluss: „Grundsätzlich können speziell Gold und tendenziell auch Silber aktiv verwaltet als langfristiger Schutz gegen Teuerung und gegen Finanzkrisen angesehen werden – andere Edelmetalle dagegen eher weniger.“ (Man/mc/ps)
Autoren der Man-Studie „Inflationsgefahr – Ursachen und Schutzinstrumente“:
Felix Gasser, Portfolio Manager bei Man,
Claus Huber, Rodex Risk Advisers LLC
Nicolas Bürkler, Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ
Die letzte Anlageklasse, die im Rahmen der Serie „Investieren in Inflationszeiten“ noch diskutiert wird, ist:
– Immobilien
Bisher auf Moneycab besprochen:
– Auftakt: “Mit Managed Futures die Inflation erfolgreich meistern”
– Teil 2: “Aktien sind als Teuerungsschutz bedingt tauglich”
– Teil 3: “Anleihen können der Inflation kaum standhalten”
Über Man
Man ist einer der weltweit führenden alternativen Investment Manager. Das Unternehmen verfügt über Fachwissen in einem breiten Spektrum von liquiden Anlagestilen, einschliesslich Managed Futures, Aktien, Unternehmensanleihen, Schwellenländer, Global Macro und Multi-Manager. Hinzu kommen starke Produktstrukturierungs-, Vertriebs- und Kundenservice-Kompetenzen. Man verwaltete am 30. September 2011 ein Vermögen in Höhe von USD 64,5 Mrd.
Die Ursprünge des Unternehmens reichen bis 1783 zurück. Heute ist Man Group plc an der London Stock Exchange gelistet und Mitglied im FTSE 100 Index mit einer Marktkapitalisierung von rund GBP 2,5 Mrd.
Die Man Group ist im Dow Jones Sustainability World Index und im FTSE4Good Index vertreten. Die Gesellschaft sponsert weltweit zahlreiche Auszeichnungen, wohltätige Organisationen und Förderprogramme, unter anderem die Man-Booker-Literaturpreise. Weitere Informationen finden Sie unter www.man.com.
Teil 4 der fünfteiligen Serie «Investieren in Inflationszeiten» von Man Investments. Teil 4 der fünfteiligen Serie «Investieren in Inflationszeiten» von Man Investments.