Bern – Die Mobiliar ist im ersten Halbjahr 2021 weiter gewachsen und hat deutlich mehr verdient als noch vor Jahresfrist. Getragen wurde das Resultat von einem starken Anlageergebnis. Ausserdem hatten im Vorjahr hohe Coronazahlungen die Rechnung belastet.
Von Januar bis Juni steigerte der genossenschaftlich organisierte Versicherer den Gewinn um gut ein Fünftel auf 240,3 Millionen Franken, wie es am Donnerstag in einer Medienmitteilung heisst. Dank dem Rekordlauf an den Aktienmärkten hat sich das finanzielle Ergebnis dabei auf 336,8 Millionen Franken mehr als verdreifacht.
Im letzten Jahr hatten die durch den Coronaausbruch ausgelösten Schwankungen an den Finanzmärkten das Anlageergebnis noch geschwächt. Zudem hatte die Mobiliar wegen Corona in der Epidemieversicherung über 300 Millionen Franken und in der Reiseversicherungen rund 40 Millionen für Zahlungen an Kunden bereitgestellt.
Rekordhohe Unwetterschäden
Diesen Sommer haben zahlreiche Unwetter das Geschäft der Mobiliar beeinflusst. Die heftigen Gewitter mit Hagel und Hochwasser im Juni hätten Kosten im Umfang von geschätzt 250 Millionen Franken ausgelöst, heisst es dazu. Allein 110 Millionen seien auf die Hagelschauer vom 28. Juni zurückzuführen.
Im Juli folgten weitere schwere Gewitter, die in weiten Teilen der Schweiz grosse Schäden verursachten. Insgesamt rechnet die Mobiliar für Juni und Juli mit rekordhohen Schadenaufwendungen von 340 Millionen Franken. Am stärksten trafen die Unwetter die Mobilitätsversicherung wegen Hagelschäden an Fahrzeugen.
Im Nichtlebengeschäft verschlechterte sich der Schaden-Kosten-Satz mit den Unwettern um 9,2 Prozentpunkte auf 97,3 Prozent. Liegt der Wert unter 100 Prozent, dann ist das Geschäft profitabel. Das tiefe Vorjahresratio von 88,1 Prozent ist allerdings auch durch die Auflösung von Reserven aus früheren Jahren in Höhe von 200 Millionen Franken begünstigt worden.
Weiterhin auf Wachstumskurs
Den eingeschlagenen Wachstumskurs hat die Mobiliar im laufenden Jahr fortgesetzt. Das Prämienvolumen kletterte im ersten Halbjahr um 4,5 Prozent auf 2,99 Milliarden Franken in die Höhe. Dazu hätten sowohl das Nichtleben- als auch das kleinere Lebengeschäft beigetragen.
In der Nichtlebensparte wuchs die Mobiliar mit 4,9 Prozent auf 2,47 Milliarden Franken an Prämieneinnahmen. Das Segment Privatpersonen hat den Angaben zufolge stärker als in den Vorjahren zugelegt, wobei die Mobilitätsversicherungen den rückläufigen Trend der letzten Jahre brechen konnten. Gutes Wachstum habe man auch bei den Themen Haushalt und Rechtsschutz (Protekta) erzielt. Gewachsen ist zudem das Geschäft mit KMU.
Im Lebengeschäft nahm das Prämienvolumen um 2,5 Prozent auf 513 Millionen Franken zu. Einen starken Beitrag dazu leistete die private Vorsorge mit Produkten, die auf periodisch wiederkehrende Zahlungen ausgerichtet sind. Dort betrug das Wachstum 8,1 Prozent. In der beruflichen Vorsorge erhöhte sich das Volumen im Geschäft mit Jahresprämien leicht, während jenes mit Einmalprämien deutlich tiefer ausfiel. (awp/mc/ps)