Mobiliar-CEO Markus Hongler. (Bild: Mobiliar)
Bern – Die Mobiliar hat im ersten Halbjahr 2015 das Prämienvolumen zwar gesteigert, musste aber einen Gewinnrückgang hinnehmen. Die Schwankungen an den Finanzmärkten hatten im Anlageergebnis Spuren hinterlassen. Ausserdem hatte der hohe Gewinn aus dem Verkauf der Nationale Suisse-Beteiligung das Vorjahresergebnis stark begünstigt. Im Sachgeschäft gewann die Mobiliar weitere Marktanteile dazu.
Im laufenden Jahr ging der Gewinn der Mobiliar auf 187 Mio CHF von 264 Mio zurück, wie der genossenschaftlich organisierte Versicherer am Freitag schreibt. Das Finanzergebnis trug dazu lediglich noch 129 Mio (VJ 237 Mio) bei. Aufgrund der Veräusserung der Nationale-Papiere an die Helvetia-Gruppe sowie dem damit im Zusammenhang stehenden Verkauf von Helvetia-Aktien wurden im Vorjahr 161 Mio Gewinn in die Kassen der Mobiliar gespült.
Schwieriges Finanzmarktumfeld
Die Mobiliar hatte allerdings auch mit den Herausforderungen des schwierigen Finanzmarktumfelds zu kämpfen. Nebst dem Wegfall des Nationale-Gewinns sei der Rückgang im Anlageergebnis auf Kurs- sowie Währungsschwankungen bei Aktien und Fondsanteilen sowie Wertrückgängen auf dem Goldbestand zurückzuführen, heisst es weiter. Zufriedenstellend habe sich die Performance auf Wandelanleihen, Anlageliegenschaften, Private Equity und Hypotheken entwickelt.
Wachstum in der Sachversicherung
Topline gelang es der Mobiliar hingegen, das Prämienvolumen um 2,3% auf 2,41 Mrd CHF zu steigern. Dabei sei es in der Sachversicherung mit einem Anstieg von 4,0% einmal mehr gelungen, das Marktwachstum zu übertreffen, so die Mitteilung weiter. Das durchschnittliche Marktwachstum im Nichtlebenbereich schätzt der Versicherungsverband (SVV) auf +1,4%.
Bei den Personenversicherungen hätten alle Geschäftsfelder einen Beitrag zum Wachstum geleistet; besonders die Mobiliäts-, Haushalts- und Rechtsschutzversicherungen. Bei den Unternehmenskunden sei der Prämienzuwachs dank den Betriebsversicherungen für KMU erzielt worden. Allerdings habe sich auch das Geschäft mit mittleren und grösseren Unternehmen gut entwickelt, so die Mobiliar.
Combined Ratio verbessert sich auf 89,3 %
Die Combined Ratio verbesserte die Mobiliar im Halbjahr um 0,4 Prozentpunkte auf 89,3%. Dabei sei der Kostensatz um 1,3 Punkte auf 24,9% gesunken. Das operative beziehungsweise technische Ergebnis der Sparte erhöhte sich dadurch um 7,5% auf 136 Mio CHF.
Im Lebengeschäft gingen die Bruttoprämien um 3,3% auf 532 Mio CHF zurück, wobei das Volumen mit Einmalprämien wegen der tiefen Zinsen stark rückläufig war. Und auch das Geschäft der beruflichen Vorsorge, wo die Mobiliar keine Vollversicherungslösungen anbietet, verzeichnete Einbussen. Demgegenüber hätten sich in der privaten Vorsorge die periodischen Prämien mit +4,4% besser als der Markt (SVV: +0,8%) entwickelt. Der technische Verlust der Sparte nahm um gut 7 Mio auf 54 Mio ab.
Die Mobiliar bleibt solide kapitalisiert. Per Ende Juni sank das Eigenkapital seit Jahresbeginn leicht um 1,1% auf 4,50 Mrd CHF. Im gleichen Zeitraum verbesserte sich die Solvenz-I-Rate um 6 Prozentpunkte auf 632%. Mit dem Schweizer Solvenztest (SST) berechnet erreicht die Mobiliar eine hohe Quote von über 300%.
Zukauf im BVG Bereich
Weiter gab die Mobiliar am Freitag den Kauf der auf Dienstleistungen in der beruflichen Vorsorge und im Personalbereich spezialisierten Trianon SA bekannt. Mit dem Westschweizer Unternehmen will die Mobiliar die Angebotspalette für Geschäftskunden ausbauen und kann neu Personaldienstleistungen wie etwa die Saläradministration anbieten. Die im Jahr 1997 gegründete Trianon beschäftigt derzeit 120 Mitarbeitenden und verwaltet für rund 40 Vorsorgeeinrichtungen Einlagen im Umfang von 6 Mrd CHF.
Die Gesellschaft wird zu einer Tochter der Mobiliar, führt den Namen Trianon aber weiterhin. Die Übernahme soll bis Anfang 2016 abgewickelt sein. Zum Kaufpreis macht die Mobiliar in der Mitteilung keine Angaben. (awp/mc/pg)