Bern – Die Mobiliar bleibt auf Wachstumskurs und hat im ersten Halbjahr den Gewinn gesteigert. Während die genossenschaftlich geprägte Gruppe in der grösseren Sparte Nichtleben weitere Marktanteile dazugewinnt, nimmt das Volumen in der Lebensversicherung ab. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, investiert die Mobiliar viel Geld und Manpower in die Digitalisierung.
Das Prämienvolumen der Mobiliar stieg in den Monaten Januar bis Juni um 1,4 Prozent auf 2,65 Milliarden Franken und in der Mitteilung vom Donnerstag zeigte sich Konzernchef Markus Hongler über das «profitable Übermarktwachstum» erfreut.
Der konsolidierten Gewinn nahm um rund 6,5 Millionen auf 264,7 Millionen Franken zu, trotz Abstrichen im Finanzgeschäft. Durch die stetige Unruhe an den Aktienmärkten und auch mit dem Rückgang beim Goldpreis sank die Anlagerendite leicht auf 1,2 Prozent.
Starkes Nichtlebengeschäft
Die beiden Geschäftsfelder, Nichtleben und Leben, entwickelten sich in entgegengesetzter Richtung. Im Nichtlebengeschäft legte die Mobiliar im Volumen mit 4,6 Prozent auf 2,16 Milliarden Franken einmal mehr schneller als der Markt zu. Gemäss den Berechnungen des Schweizerischen Versicherungsverbands (SVV) ist die Branche um 1,6 Prozent gewachsen.
Der grösste Wachstumstreiber seien Neugeschäftsabschlüsse gewesen, so die Mobiliar. Bei den Privatkunden fiel dabei vor allem der Zuwachs bei den Haushaltsversicherungen ins Gewicht. Dagegen hätten sich die Rechtsschutz- und Mietkautionspolicen auf Vorjahresniveau bewegt und das Wachstum in der Motorfahrzeugversicherung verlangsamt. Letzteres sei dem starken Wettbewerbsdruck geschuldet.
Im Geschäft mit Unternehmenskunden legte die Mobiliar mit Personenversicherungen zu, dies vor allem bei mittleren und grösseren Unternehmen. Und auch im «hart umkämpften» Markt der Betriebsversicherungen für KMU habe man den Markt geschlagen, hiess es.
Zum Gruppengewinn trug die Sparte 242 Millionen Franken bei, was ein Plus von 3,6 Prozent bedeutet. Der in der Branche massgebende Schaden-Kosten-Satz blieb mit 89,9 Prozent in etwa auf dem guten Wert des Vorjahres stehen.
Rückgang in der beruflichen Vorsorge
In der Lebensparte begründet die Mobiliar den Volumenrückgang von knapp 11 Prozent auf 486 Millionen Franken mit der Entwicklung im Geschäft der beruflichen Vorsorge. Dort ist sie vor allem in der Risiko-Rückversicherung für Vorsorgeeinrichtungen tätig, die wie erwartet weniger Geschäft gezeichnet hätten.
Im kleineren Teil der privaten Vorsorge legten die Prämieneinnahmen dagegen dank Einführung neuer Vorsorgeprodukte zu. Die Mobiliar punktet bei den Kunden mit Sparversicherungen, die eine flexible Wahl zwischen Garantieleistungen und Fondsanteilen ermöglichen.
Das Leben-Ergebnis ging in der Berichtsperiode um 8,1 Prozent auf 22,7 Millionen Franken zurück
Investitionen in die Zukunft
Die Mobiliar will den digitalen Wandel im Unternehmen weiter vorantreiben und plant, in den nächsten 5 Jahren 250 Millionen Franken zu investieren. Das Geld soll laut Mitteilung in die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen fliessen. Zudem werde man die Ablösung veralteter Systeme beschleunigen.
Mit den Investitionen in die Technologie sei auch die Rekrutierung neuer Mitarbeitenden verbunden. Bis Ende 2019 sollen damit verbunden rund 150 zusätzliche Vollzeitstellen aufgebaut werden. Bei den neuen Stellen handle es sich vor allem um Software-Entwickler, Datenspezialisten und Business-Analysten, erklärte der Versicherer. (awp/mc/pg)