Zürich – Am Mittwochabend hat das Fed die zweite Erhöhung der Leitzinsen um 0,25 Punkte innerhalb von drei Monaten kommuniziert. Obschon der heimische Markt auch von der SNB eine Zügelung der losen Geldpolitik erwartet, sind der Nationalbank bisher die Hände gebunden. Auf absehbare Zeit bleibt das Zinsniveau in der Schweiz also vergleichsweise tief, auch wenn die Hypothekarzinsen in den letzten Wochen über alle Laufzeiten hinweg leicht anzogen.
Die US-Notenbank vollzieht wie erwartet den ersten Zinsschritt in diesem Jahr. Der Leitzins liegt somit neu zwischen 0.75 und 1 Prozent. Nach der zögerlichen,einmaligen Zinserhöhung im vergangenen Jahr, scheint die Notenbank nun die Zügel anzuziehen und die angekündigten drei Zinsschritte für das laufende Jahr tatsächlich umsetzen zu wollen. Die Differenz zwischen den schweizerischen/europäischen Leitzinsen und denen in den USA weitet sich aus und dürfte im laufenden Jahr tendenziell zu einem stärkeren Dollar führen.
Kosten für Kreditabsicherung steigen
Die Swap-Sätze, die als Indikator für die Kosten der Kreditabsicherung dienen, steigen in den USA schon seit einiger Zeit an. Einen regelrechten Schub verliehen die Präsidentschaftswahlen in den USA Ende 2016.
In der Schweiz hingegen erwarten die Marktteilnehmer eher steigende Zinsen, was sich an den steigenden, langfristigen Swap-Sätzen ablesen lässt, während die SNB gezwungenermassen an der expansiven Geldpolitik festhält und die Zinsen künstlich tief hält. Zu gross ist derzeit die Angst vor einer weiteren Aufwertung des Frankens und den negativen Auswirkungen auf die Exportwirtschaft. Die kurzfristigen Swap-Sätze bewegen sich aufgrund der expansiven Geldpolitik seitwärts und entfernen sich je länger je mehr vom Trend und den Erwartungen des Marktes. „Längerfristig muss es zu einer Korrektur der Markterwartungen, oder aber zu einer Anpassung der Geldpolitik kommen“, kommentiert Stefan Heitmann, CEO von MoneyPark. „Kurz- bis mittelfristig sehen wir jedoch kaum Spielraum für markant höhere Zinsen, auch wenn die Hypothekarzinsen tendenziell eher ansteigen dürften“, ergänzt Heitmann.
SNB kann den Zinsschritt der USA (noch) nicht nachvollziehen, dennoch steigen die Hypozinsen leicht
Obschon der Markt eine Zinserhöhung von der SNB erwartet, sind der Nationalbank bisher die Hände gebunden. Die ultraexpansive Geldpolitik der EZB macht eine Straffung praktisch unmöglich. Der Markt jedoch preist präventiv den Zinsanstieg bereits ein, was sich nicht zuletzt in steigenden Hypothekarzinsen niederschlägt. Den Banken aber auch eine attraktivere Marge im Kreditgeschäft beschert. In der vergangenen Woche verteuerten sich die langlaufenden Kredite, auch als Reaktion auf die steigenden Swap-Sätze wieder um im Schnitt 2 Basispunkte.
Hypothekarnehmer, die ihre Kredite über eine Libor-Hypothek finanzieren, sollten den Markt genau beobachten und kalkulieren, welche Zinsanstiege sie in den kommenden Jahren verkraften können, oder ob sich ein Wechsel in eine Festhypothek lohnt. Das gleiche gilt für Refinanzierungskunden: Bis 2020 müssen ca. 400 Milliarden Franken Hypothekarvolumen refinanziert werden. Wer sich die günstigen Konditionen sichern möchte, kann bspw. über eine Forward-Hypothek bereits 24 Monate im Voraus den Zinssatz fixieren und sich gegen steigende Zinsen absichern.
Die aktuelle Zinsprognose von MoneyPark lesen Sie hier. (MoneyPark/mc/ps)
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