Moody’s: Griechische Garantien für Finnland «Anlass zur Sorge»
Jyrki Katainen, finnischer Regierungschef.
Frankfurt am Main – Die von Finnland angestrebte Absicherung seiner Staatshilfen für das hoch verschuldete Griechenland stösst bei der Ratingagentur Moody’s auf Skepsis. Das Vorgehen gebe «Anlass zur Sorge» und könnte sich negativ auf die Kreditwürdigkeit Griechenlands und anderer angeschlagener Euro-Länder auswirken, heisst es in einem Kommentar der Agentur vom Montag.
Finnland hatte mit Griechenland unlängst eine vorläufige Einigung erzielt, wonach das nordeuropäische Land Garantien im Gegenzug für seinen Anteil am zweiten griechischen Rettungspaket erhält. Daraufhin waren auch in anderen Geberländern des Euroraums entsprechende Forderungen laut geworden.
Druck auf Deutschland und Frankreich erhöht
Die Vereinbarung zwischen Finnland und Griechenland lasse an dem Willen und der Fähigkeit einiger Euro-Länder zweifeln, Massnahmen zur Stabilisierung des Währungsraum zu ergreifen, schreibt Moody’s. Darüber hinaus zeige das Vorgehen Finnlands, dass Europa nicht nur über die Höhe finanzieller Hilfen, sondern auch in der grundsätzlichen Frage einer Unterstützung uneinig sei. Dies erhöhe den Druck auf die grössten Euro-Länder Deutschland und Frankreich, das Projekt eines gemeinsamen Währungsraums noch nachdrücklicher zu unterstützen. (awp/mc/ps)