Moody’s stuft Zypern um drei Stufen herab

Moody's

London – Die Ratingagentur Moody’s hat die Kreditwürdigkeit von Zypern wegen der Probleme des Bankensektors um gleich drei Noten herabgestuft. Die Bonitätsnote werde von «B3» auf «Caa3» gesenkt, teilte Moody’s mit. Der Ausblick für das Rating bleibe «negativ». Es droht also eine weitere Herabstufung. Moody’s bewertet Zypern daher noch schlechter als Standard & Poor’s («CCC+») oder Fitch («BB-«). Damit wird Zypern von den Ratingagentur ähnlich negativ gesehen wie Griechenland.

Vor allem der gestiegene Kapitalbedarf der angeschlagenen zypriotischen Banken sei für die Herabstufung verantwortlich, begründete Moody’s seine Entscheidung. Dafür sei auch der Schuldenschnitt für griechische Anleihen verantwortlich. Zudem würden immer mehr Kredite notleidend, die an griechische und zypriotische private Gläubiger gegeben wurden. Die Banken des Landes sind eng mit der griechischen Wirtschaft verflochten und leiden auch unter der dortigen Krise.

Schuldenstand steigt auf 150 % des BIP
Die Verschuldung des Inselstaates dürfte laut Moody’s angesichts des Rekapitalisierungsbadarfs der Banken auf ein Niveau steigen, dass nicht mehr nachhaltig sein werde. So dürfte der Schuldenstand noch in diesem Jahr auf 150 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) steigen. Dies wäre der höchste Schuldenstand in der Eurozone. In Zypern könnte es zu einer Staatspleite oder einem erzwungenen teilweisen Schuldenerlass wie in Griechenland kommen. Dies erwartet Moody’s jedoch nicht für das Jahr 2013.

Ausblick bleibt negativ
Der Ausblick für das Rating bleibt negativ da der Kapitalbedarf der Banken noch höher ausfallen könnte als bisher von Moody’s befürchtet. Zudem sei es auch immer noch unsicher ob es zu einer Einigung mit der Troika (EU, EZB und IWF) über ein Hilfspaket komme. Auch im deutschen Bundestag gibt es derzeit noch einen grossen Widerstand gegen Hilfe an Zypern, da dem Land vorgeworfen wird, nicht genug gegen die Gelwäsche der Banken zu tun./jsl/he

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