Munich Re entsetzt über Sex-Party bei Tochterfirma
Munich-Re-Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek.
München – Der weltgrösste Rückversicherer Munich Re hat sich entsetzt über die Sex-Party bei der Tochtergesellschaft Hamburg-Mannheimer gezeigt. Der Skandal um den Ausflug ins Rotlichtmilieu von Budapest betreffe den Rückversicherer zwar nur indirekt, sagte Munich-Re-Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek der «Financial Times Deutschland» vom Dienstag. «
Aber die Reputation ist für die gesamte Gruppe ein wichtiges Thema, und darum sind diese Dinge überhaupt nicht tolerierbar.» Er sei entsetzt, dass es so etwas im Konzern gegeben habe.
«Keine Gnade»
Die Regeln der Munich Re seien sehr deutlich. «Wir haben einen hohen Anspruch auf ethisches Verhalten. Der ist eindeutig.» Er würde in so einem Fall «keinerlei Gnade» walten lassen, sagte Jeworrek. Dass es zu den Vorgängen kommen konnte, habe nicht an den Regeln gelegen, sondern daran, dass sie missachtet wurden. Vor wenigen Wochen war bekanntgeworden, dass die mittlerweile zum Ergo-Konzern gehörende Hamburg-Mannheimer 2007 für ihre 100 besten Vertreter eine Sex-Party in Budapest organisiert hatte. Ergo gehört mehrheitlich zur Munich Re.
Genügend eigene Sorgen
Die Munich Re hat neben dem Ärger über die Hamburg-Mannheimer auch eigene Sorgen. Im ersten Quartal hatte der Konzern vor allem wegen der Katastrophe in Japan einen Verlust von fast einer Milliarde Euro eingefahren. Das Erdbeben und der Tsunami in Japan kosten die Munich Re nach vorläufigen Modellrechnungen 1,5 Milliarden Euro. «Wir haben die ersten drei Schadenmeldungen im Haus, die bestätigen unsere Modellrechnungen», sagte Jeworrek. Weltweit rechnet er mit einem Anstieg der Preise für den Katastrophenschutz. (awp/mc/ps)