Munich Re erwartet 2024 fünf Milliarden Euro Gewinn

Munich Re erwartet 2024 fünf Milliarden Euro Gewinn
Joachim Wenning, Vorstandvorsitzender Munich Re. (© Munich Re)

München – Höhere Preise für Rückversicherungsschutz beflügeln die Gewinnaussichten der Munich Re für das kommende Jahr. Vorstandschef Joachim Wenning rechnet für 2024 mit einem Überschuss von etwa 5 Milliarden Euro, wie der weltgrösste Rückversicherer am Freitag in München mitteilte.

Das sind elf Prozent mehr als die 4,5 Milliarden Euro, die sich der Manager für 2023 vorgenommen hat. Obwohl Analysten bereits für das kommende Jahr mit einem Gewinn in dieser Grössenordnung gerechnet hatten, kamen die Neuigkeiten an der Börse gut an. Auch die Erstversicherungstochter Ergo soll weiter zulegen.

In guter Gesellschaft
Die Munich Re ist der letzte der drei weltgrössten Rückversicherer, der für das nächste Jahr einen Gewinnsprung in Aussicht stellt. Der Branchenzweite Swiss Re hatte schon Anfang Dezember mehr als 3,6 Milliarden US-Dollar Überschuss für 2024 angekündigt – über 3 Milliarden Dollar stehen für das laufende Jahr im Plan. Und Hannover Rück als Nummer drei der Branche peilt für 2024 einen Anstieg um fast ein Viertel auf mindestens 2,1 Milliarden Euro an.

Glimpfliche Hurrikan-Saison im Nordatlantik
Munich-Re-Chef Wenning hatte seine Gewinnprognose für 2023 im Oktober von 4 auf 4,5 Milliarden Euro nach oben gesetzt. Allerdings profitierte der Konzern in diesem Jahr von vergleichsweise geringen Grossschäden, da die Hurrikan-Saison im Nordatlantik eher glimpflich verlief. Zudem hatte der Konzern bei Erstversicherern wie Allianz und Axa deutliche Prämienerhöhungen durchgesetzt, um die mit der Inflation teurer werdenden Schäden aufzufangen.

Dieser Trend dürfte sich nach Einschätzung des Managements 2024 fortsetzen. «In einem anhaltend günstigen Marktumfeld wird Munich Re weiterhin ihre starke Position nutzen, um noch mehr profitables Wachstum zu generieren», hiess es in der Mitteilung. Die Munich Re verweist hier auf die aus ihrer Sicht verbesserten Konditionen aus den Vertragserneuerungen des laufenden Jahres – und auf die erwarteten Vertragsabschlüsse für das neue Jahr.

Mehr Gewinn soll auch von Ergo kommen
So dürfte der Umsatz im Rückversicherungsgeschäft nach Einschätzung des Managements zwar nur von 38 auf 39 Milliarden Euro steigen; der Gewinn der Sparte soll jedoch von den für 2023 erwarteten 3,8 Milliarden dann im kommenden Jahr auf 4,2 Milliarden Euro zulegen. Im Schaden- und Unfallgeschäft sollen Schäden, Verwaltung und Vertrieb nur noch 82 Prozent des Umsatzes aufzehren; für das laufende Jahr hat der Vorstand hier noch 85 Prozent vorausgesagt. Die Rückversicherungssparte Leben und Gesundheit soll ihr versicherungstechnisches Ergebnis im nächsten Jahr von 1,4 auf 1,45 Milliarden Euro steigern.

Auch von dem einstigen Sorgenkind Ergo verspricht sich der Vorstand künftig mehr Gewinn. Der Erstversicherer aus Düsseldorf soll im nächsten Jahr mit 20 Milliarden Euro zwar einen ähnlich hohen Umsatz erzielen wie voraussichtlich 2023. Der Gewinn soll mit 800 Millionen Euro dann allerdings rund 100 Millionen höher ausfallen. Während die kombinierte Schaden-Kosten-Quote im Ergo-Auslandsgeschäft bei 90 Prozent verharren dürfte, erwartet das Management in Deutschland eine Verbesserung von 89 auf 87 Prozent. (awp/mc/pg)

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