Munich Re erwartet trotz hoher Hurrikan-Schäden mehr Gewinn 2024
München – Die jüngste Hurrikan-Serie in den USA kommt den weltgrössten Rückversicherer Munich Re teuer zu stehen. Allein Wirbelsturm «Helene» Ende September schlug mit rund einer halben Milliarde Euro zu Buche. Und Hurrikan «Milton» von Anfang Oktober droht für die Münchner zu einer «signifikanten» Schadenbelastung zu werden. Doch Munich-Re-Chef Joachim Wenning macht an seinen Gewinnplänen für 2024 keine Abstriche. Er will sein bisheriges Ziel von 5 Milliarden Euro Überschuss nun sogar übertreffen, wie der Dax-Konzern überraschend am Dienstag in München mitteilte.
An der Börse konnte die Munich Re ihre erfolgsverwöhnten Anleger jedoch nicht überzeugen. Schliesslich hatten Analysten für das laufende Jahr im Schnitt schon einen Gewinn von rund 6 Milliarden Euro auf dem Zettel.
Für die Munich-Re-Aktie ging es nach den Neuigkeiten entsprechend abwärts. Zuletzt lag sie als grösster Verlierer im Dax mit rund 3,5 Prozent im Minus bei 473,20 Euro. Noch vergangene Woche hatte sie mit 512,80 Euro ein Rekordhoch erreicht.
Dabei steckt die Munich Re die Katastrophenschäden der vergangenen Wochen und Monate bisher weg, ohne ihre Gewinnpläne in Frage zu stellen. In den ersten neun Monaten verdiente der Konzern nach vorläufigen Zahlen bereits 4,7 Milliarden Euro, sodass die Marke von 5 Milliarden nicht mehr fern ist.
Allerdings muss die Munich Re für eine Reihe von Naturkatastrophen im dritten Quartal mehr bezahlen als gedacht. Neben Hurrikan «Helene» kosteten drei Schadenereignisse in Kanada den Konzern ähnlich viel. Hinzu kamen die Zerstörungen durch Hurrikan «Beryl» in den USA und der Karibik sowie Sturmtief «Boris» mit Überflutungen in Europa.
Unter dem Strich verdiente die Munich Re im dritten Quartal den Angaben zufolge voraussichtlich rund 900 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit rund einer halben Milliarde mehr gerechnet.
Seine endgültigen Quartalszahlen will der Rückversicherer wie geplant am 7. November vorlegen. (awp/mc/ps)