München – Der weltgrösste Rückversicherer Munich Re wird trotz eines Gewinnrückgangs im abgelaufenen Quartal etwas optimistischer für 2023. Angesichts von 2,4 Milliarden Gewinn im ersten Halbjahr sei die Wahrscheinlichkeit gestiegen, den angepeilten Jahresüberschuss von 4 Milliarden Euro zu übertreffen, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag in München mit. Begünstigt werden die Hoffnungen von den erzielten Preiserhöhungen in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung. Allerdings hänge die Entwicklung auch von Naturkatastrophen und anderen Grossschäden in der zweiten Jahreshälfte ab. Im zweiten Quartal verdiente die Munich Re unter dem Strich 1,15 Milliarden Euro und damit 27 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Während die Erstversicherungstochter Ergo kräftig zulegte, sackte der Gewinn der Rückversicherungssparte auch wegen höherer Grossschäden deutlich nach unten. Bei der Vertragserneuerung in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung zum 1. Juli setzte die Munich Re bei ihren Kunden risikobereinigt 5,1 Prozent höhere Preise durch, verzichtete aber auch auf Geschäft. Das erneuerte Geschäftsvolumen sank dabei um 1,9 Prozent.
Seit diesem Jahr berechnen die Munich Re und andere grosse Versicherer ihre Geschäftszahlen erstmalig nach den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und IFRS 9. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. (awp/mc/ps)