Triest – Generali-Chef Philippe Donnet hat sich nach einer Revolte von Grossaktionären an der Spitze des italienischen Versicherers behauptet. Bei der Hauptversammlung am Freitag bekam die Liste des Verwaltungsrats mit Donnet an der Spitze 56 Prozent der Stimmen. Die konkurrierende Liste mit dem früheren Generali-Manager Luciano Cirinà als Chefkandidat kam auf 42 Prozent. An der Abstimmung hatten sich Anteilseigner mit rund 70 Prozent der Stimmrechte beteiligt.
Damit ist ein monatelanger Führungsstreit entschieden. Das Management um Donnet hatte die Unterstützung des grössten Generali-Aktionärs, der Investmentbank Mediobanca . Der zweitgrösste Anteilseigner Francesco Caltagirone wollte den Einfluss der Bank auf Generali brechen. Nach der Abstimmung sah Donnet das Vertrauen der Aktionäre in das Management und seine Strategie bestätigt.
Ausschlaggebend waren am Ende vermutlich die Stimmen institutioneller Investoren. Stimmrechtsberater hatten die Liste mit Donnet an der Spitze unterstützt. So hatte die Beratungsfirma Glass Lewis die Glaubwürdigkeit der Konkurrenzliste bezweifelt. Deren Spitzenkandidat Cirinà hatte bis März das Generali-Geschäft in Österreich und Osteuropa geleitet. Dann liess er sich als Gegenkandidat für Donnet aufstellen – und der Konzern setzte ihn vor die Tür. (awp/mc/pg)