SNB-Präsident Thomas Jordan. (Foto: SNB)
Bern – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat beschlossen, Aktien von Unternehmen abzustossen, die ethisch fragwürdige Geschäfte betreiben. Welche Unternehmen konkret davon betroffen sind, bleibt vorerst unklar.
Das Direktorium habe beschlossen, auf Aktien von Unternehmen zu verzichten, «die international geächtete Waffen produzieren, grundlegende Menschenrechte massiv verletzen oder systematisch gravierende Umweltschäden verursachen», schreibt die SNB in einer Stellungnahme als Reaktion auf verschiedene Medienberichte vom Freitag. SNB-Präsident Thomas Jordan hatte den Schritt am Donnerstag am Rande einer Veranstaltung bekanntgegeben.
16 % des SNB-Portfolios in Aktien
Seit die SNB sich 2011 zur Euro-Mindestgrenze bekannt hat, ist sie dank massiver Devisenzukäufe auf dem Aktienmarkt zu einem gewichtigen Investor geworden. Per Ende September hielt die SNB Anteilsscheine von Unternehmen im Wert von 70 Mrd CHF – was 16% des SNB-Portfolios entspricht.
Zwar betreibt die Nationalbank keine aktive Auswahl der Aktien, da sie breite Indizes abbildet. Allerdings hält die SNB etwa keine Aktien von mittel- und grosskapitalisierten Banken, um allfällige Interessenskonflikte zu vermeiden.
Kein Angaben zur konkreten Umsetzung
Man habe sich regelmässig mit der Frage befasst, ob weitere Aktien aus dem Anlageuniversum ausgeschlossen werden sollten, heisst es weiter. Zur konkreten Umsetzung wollte sich die SNB nicht äussern. Unklar ist zudem, welche Unternehmen von der Regelung betroffen sind. Bei den Waffenproduzenten dürfte sich die SNB nach internationalen Konventionen richten. (awp/mc/pg)