Nationale Suisse-CEO Hans Künzle. (Foto: Nationale Suisse)
Basel – Die Nationale Suisse hat im Geschäftsjahr 2011 – wie bereits Anfang Februar angekündigt – einen deutlich über dem Vorjahreswert liegenden Gewinn erzielt. Die Auflösung von Schadenrückstellungen im Nichtlebengeschäft und ein Gewinn aus dem Verkauf des Kollektivlebengeschäfts Schweiz an die Swiss Life liessen die Ergebnisse in die Höhe klettern. Aber auch operativ erzielte der Versicherer Fortschritte.
Der Reingewinn wuchs auf 167,7 Mio CHF nach 91,6 Mio im Vorjahr, wie Nationale Suisse mitteilte. Die Reservenauflösungen beliefen sich netto auf 67,1 Mio und der Gewinnbeitrag aus den aufgegebenen Geschäften auf 6,1 Mio. Ohne diese beiden Sondereffekte wäre der Gewinn aber immer noch um 14% auf 94,5 Mio gestiegen. Den Aktionären wird eine Dividende von 1,80 (VJ 1,50) CHF je Aktie zur Ausschüttung vorgeschlagen. Die Bruttoprämieneinnahmen sind währungsbereinigt leicht um 0,4% gestiegen und betrugen 1,50 Mrd CHF.
Starkes Nichtlebengeschäft
In Nichtlebenteil haben interne und externe Spezialisten die Reservierung überprüft. Aufgrund der positiven Abwicklung der Schadenfälle in den letzten Jahren habe sich so ein Reserve Release vor Steuern von 85 Mio aufgedrängt, schreibt die Nationale. Das versicherungstechnische Ergebnis stieg auf 152,4 Mio und ohne Reserveneffekt auf 67,4 Mio nach 24,3 Mio im Vorjahr. Die Combined Ratio verbesserte sich auf 84,8% (bereinigt: 92,6%) nach 96,6%.
Programm «Schlagkraft Schweiz» erfolgreich
Auf bereinigter Basis verbesserte die Nationale die Combined Ratio Nichtleben Schweiz stark auf 85,1% (VJ 92,2%). Dies sei vor allem auf die Umsetzung des Programms «Schlagkraft Schweiz» zurückzuführen. Im Ausland litt der Satz unter höheren Schäden aus Naturkatastrophen vor allem in Italien und der Sanierung in Belgien, die aber 2011 grösstenteils abgeschlossen wurde.
Die Nichtleben-Prämieneinnahmen wuchsen währungsbereinigt um 6,7% und beliefen sich auf 1,22 Mrd CHF. Ein Plus von 1,3% erzielte das wichtigste Segment «Motor» und die margenstarken Specialty Lines wuchsen um 11,9%. Im Lebenteil schrumpften die Einnahmen in Lokalwährungen um 20% auf 283,5 Mio. Das Geschäft sei vom tiefen Zinsniveau und der Umsetzung der neuen Einzellebenstrategie geprägt gewesen. Der Prämienrückgang und ein tieferes Anlageergebnis drückten auf das Ergebnis, das sich auf 6,0 Mio von zuvor 17,5 Mio zurückbildete.
Ansprechende Anlagerendite
Trotz tiefer Zinsen und dank Qualitätsverbesserungen wurde die Anlagerendite aus laufenden Erträgen auf 2,7% stabil gehalten. Die Gesamtanlagerendite sank dagegen auf 3,2% nach 4,3% im Vorjahr. Dies auch aufgrund Wertberichtigungen auf griechischen Staatsanleihen von 25,2 Mio CHF. Den Rückgang gemildert hätten höhere Gewinne auf den Immobilienanlagen. Das PIIGS-Exposure hat die Nationale stark auf 162,9 Mio von 401,7 Mio reduziert.
Das Eigenkapital wurde mit 914,5 Mio markant höher ausgewiesen und die Solvency-I-Rate verbesserte sich auf 271,9% nach 183,8% im Vorjahr. An der GV schlage der Verwaltungsrat die Weiterführung des genehmigten Aktienkapitals vor, hiess es. Die Nationale Suisse hat mit Zahlen die Vorgaben der Analysten deutlich übertroffen.
Prognosen erhöht
2012 rechnet die Gruppe, ein «ansprechendes» Gruppenresultat zu erzielen. Mittelfristig will der Versicherer weiterhin deutlich über Markt wachsen. Die Bruttoprämieneinnahmen sollen bis 2014 währungsbereinigt jährlich um über 4% ansteigen, heisst es in der Präsentation zum Jahresabschluss. Mit über 10% will die Gruppe in der Sparte Specialty Lines wachsen und dort besonders in den Bereichen Engineering und Credit Life.
Die Gruppe strebt weiterhin profitables Wachstum an und will bis 2014 die netto Combined Ratio unter 95% halten. Aus dem fortgeführten Geschäft – also ohne Kollektivleben Schweiz – soll ein Jahresgewinn von über 100 Mio CHF erreicht werden.
Die Nationale Suisse hat die Zielsetzung für den Gewinn verglichen mit den vor Jahresfrist für 2013 gemachten Prognosen angehoben. Für 2013 hatte die Gruppe einen Gewinn von über 90 Mio anvisiert. Die Erwartungen für die Prämienentwicklung liess Nationale dagegen unverändert. (awp/mc/pg)