Nationale Suisse steigert 2013 den Gewinn leicht
Hans Künzle, CEO Nationale Suisse (Copyright: Nationale Suisse)
Basel – Die Nationale Suisse hat im vergangenen Geschäftsjahr den Gewinn gesteigert, musste aber entgegen den mittelfristigen Erwartungen ein Rückgang bei den Prämieneinnahmen hinnehmen. Insbesondere in den Nischenmärkten litt der Versicherer unter schwierigen Marktbedingungen. Dennoch will die Nationale auf dem eingeschlagenen Pfad bleiben. Die Aktionäre profitieren derweil von einer deutlich höheren Dividende.
Der Reingewinn erhöhte sich in der Berichtsperiode leicht um 1,0% auf 104,5 Mio CHF (104,0 Mio davon sind den Aktionären anrechenbar). Ohne die im Vorjahr vorgenommenen Anpassungen in der Pensionskassen wäre der Gewinn gar um 8,1% in die Höhe geklettert, teilte der Versicherer mit. Mit dem Gewinn hat die Nationale die Vorgaben am Markt übertroffen.
Deutlich höhere Dividende
Der Generalversammlung wird die Ausschüttung einer deutlich erhöhten Dividende von 2,50 CHF je Aktie vorgeschlagen, nachdem die Dividende im Vorjahr 1,70 CHF betrug. Die höhere Ausschüttung sei die Folge der vom Verwaltungsrat angehobenen Zielausschüttungsquote die neu bei 40 bis 60% nach zuvor 35 bis 50% liegt.
Die Gruppe sei «hervorragend» mit Eigenmitteln ausgestattet und kapitalisiert, dies bezeuge das von 259,2% auf 275,9% angestiegene Solvency-1-Ratio, wird CEO Hans Künzle in der Mitteilung zitiert. Das Eigenkapital wuchs um 6,9% auf 955,7 Mio CHF, die Eigenkapitalrendite belief sich auf 11,3 (VJ 12,3)%.
Rückläufige Prämieneinnahmen
Die Bruttoprämieneinnahmen sanken derweil um 1,2% auf 1,50 Mrd CHF. In Originalwährungen nahmen die Prämien noch leicht deutlicher um 1,8% ab. Der Rückgang sei die Folge tiefer einstelliger Einbussen in den Nichtleben-Segmenten, begründet die Nationale. Die Nichtleben-Prämien sanken um 1,8% auf 850 Mio. Eigentlich strebt die Gruppe im Rahmen ihrer Mittelfristziele, deren Zeithorizont um ein Jahr bis 2016 verlängert worden ist, währungsbereinigt ein jährliches Wachstum von 2-4% an.
Enttäuscht hat etwa die Wachstumssparte Specialty Lines, wo die Einnahmen währungsbereinigt um 4,5% zurückgegangen sind (mittelfristige Wachstumserwartungen 5-10%). Rückläufig hätten sich die zyklischen Nischen Engineering und Credit Life entwickelt. Dagegen konnten die Teilbereiche Direktgeschäft und die Kunstversicherung sowie auch das Marine-Geschäft und die Reiseversicherung zulegen.
Combined Ratio verschlechtert
Die Combined Ratio verschlechterte sich zwar auf 93,1% nach 91,2% im Vorjahr, stehe damit aber immer noch auf gutem Niveau, so der Versicherer. Eine besonders gute Quote erreichte die Nationale wegen geringerer Schäden im Heimmarkt mit 85,2 (VJ 87,6)%.
Im Ausland kletterte die Combined Ratio stark auf 114,1% von zuvor 96,3%. Gründe dafür seien die im Mittel höhere Frequenz bei den Normalschäden sowie die gestiegene Belastung aus Grossschäden. Das Ziel sei es nun, die Profitabilität in allen relevanten Einheiten systematisch und konsequent mit den Massnahmen des Programms «1+» nachhaltig zu steigern, so Künzle.
Wachstum im Leben-Geschäft
Im kleineren Leben-Bereich wuchs die Nationale dagegen mit 3,1% auf 253 Mio CHF. Dieses Wachstum sei vom traditionellen Leben-Geschäft in der Schweiz mit neuen Produkten getragen worden. In Belgien und Italien gingen die Einnahmen konjunkturell bedingt zurück. Der Vorsteuergewinn des Segments Leben nahm von 14,1 Mio auf 18,3 Mio zu.
Die laufenden Nettoerträge aus Kapitalanlagen verzeichneten ein Wachstum von 4,5% auf 132 Mio CHF. Möglich wurde dies durch einen leichten Anstieg des durchschnittlichen Anlagevolumens, mit der Zunahme des Anteils höher verzinster Industrieanleihen sowie dem leicht grösseren Aktienportfolio. Damit resultierte eine etwas höhere Rendite aus laufenden Erträgen von 2,6% gegenüber 2,5% im Vorjahr. Aufgrund tieferer Gewinne auf Finanzanlagen sank die Kapitalanlagerendite im Vergleich zum Vorjahr geringfügig auf 3,1%.
Vorsichtiger Optimismus
Im Ausblick gibt sich die Nationale für das laufende Jahr «vorsichtig optimistisch» und rechnet nach wie vor mit einem schwierigen Marktumfeld. «Die hervorragende Kapitalausstattung, unsere ausgebaute Präsenz in den Emerging Markets und das «A»-Rating (Excellent) mit positivem Ausblick der Agentur A.M. Best wollen wir für profitables Wachstum nutzen», so Künzle.
Bis 2016 soll die Combined Ratio weiterhin unter 95% gehalten werden und der Jahresgewinn 2016 wird bei über 110 Mio CHF gesehen. (awp/mc/pg)