Nationale steigert im 1. Halbjahr Gewinn um 6,4%
Hans Künzle, CEO Nationale Suisse. (Copyright: Nationale Suisse)
Basel – Die Nationale Suisse hat im ersten Halbjahr 2013 eine gegenläufige Entwicklung der Prämien und des Halbjahresgewinnes verzeichnet. Während die Prämieneinnahmen, wie Mitte August angekündigt, leicht sanken, stieg der operative Kerngewinn. Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich die Gruppenleitung weiterhin «vorsichtig optimistisch».
Der operative Konzerngewinn stieg um 6,4% auf 53,2 Mio CHF. Die Vergleichsbasis 2012 ist dabei bereinigt um den Effekt von 6,8 Mio nach Steuern aus der Umstellung der Vorsorgewerke in der Schweiz. Ohne diesen Einmaleffekt sank der Reingewinn in der Berichtsperiode dagegen um 6,4%, teilt der Versicherer am Donnerstag mit.
Die Bruttoprämieneinnahmen fielen um 3,2% auf 880,4 Mio CHF; währungsbereinigt beträgt der Rückgang wie angekündigt 3,8%.
Nichtleben-Geschäft durch Speciality-Lines belastet
Im Nichtleben-Geschäft sanken die Prämieneinnahmen in der Berichtsperiode um 2,1% auf 775,0 Mio CHF. Wechselkurseinflüsse wirkten sich indessen im Umfang von 0,5 Prozentpunkten positiv aus. Dabei fielen die Nichtleben-Prämieneinnahmen in der Schweiz (-2,6% auf 554,3 Mio) nominell stärker als jene aus dem Ausland (-0,8% auf 220,7) Mio. Währungsbereinigt gingen die Ausland-Prämienerträge um 2,8% zurück.
Mit -15% in Originalwährungen habe vor allem die zyklische «Specialty Line Engineering» aufgrund der «widrigen» Wirtschaftslage, des anspruchsvollen Marktumfelds und einer entsprechend selektiven Zeichnungspolitik zum Rückgang beigetragen, heisst es weiter. Der Prämienrückgang von währungsbereinigt 19% im Motorfahrzeug-Haftpflichtgeschäft des Segments Nichtleben Ausland habe bedingt durch die konjunkturelle Situation in Italien, Spanien und Belgien sowie durch laufende Portfoliosanierungen, ebenfalls markant zum Prämienrückgang beigesteuert.
Die Combined Ratio (CR) verschlechterte sich auf Gruppenebene um 1,4 Prozentpunkte auf allerdings immer noch sehr gute 92,9% (ohne PK-Änderung). Dabei war das Schweizer Geschäft mit einer CR von 85,5% (VJ 86,5%) hochprofitabel, während das Ausland (CR 110,7%; VJ 101,5%) defizitär war. Das Resultat im Nichtlebengeschäft Ausland wird in der Mitteilung denn auch als «ungenügend» bezeichnet. Ebenfalls negativ fiel das Ergebnis in der Gruppen-Rückversicherung aus mit einer CR von 105,6 (102,0%).
Auch Leben-Prämien rückläufig
Im Leben-Bereich sanken die Prämieneinnahmen um 11,1% auf 105,4 Mio CHF. Dabei verzeichnete der Bereich Einzelleben Schweiz (-5,5% auf 83,2 Mio) einen weniger grossen Rückgang als im Auslandgeschäft (-27% auf 22,2 Mio). Der Rückgang wird insbesondere auf einen starken, konjunkturell bedingten Einbruch in der «Specialty Line Credit Life» im Einzelleben Ausland zurückgeführt. In beiden Lebensegmenten resultierten hingegen gemäss Mitteilung eine Verbesserung der Vorsteuergewinne.
Eigenkapital kaum verändert
Das Eigenkapital wird mit 888,3 Mio um 0,6% tiefer ausgewiesen als Ende 2012; ohne nicht beherrschte Anteile erreicht dieses 880,6 Mio (ebenfalls -0,6%). Die Anlagerendite betrug 3,1%, die annualisierte Eigenkapitalrendite wird mit 12,0%, angegeben, die Solvenzquote nach Solvency I mit 264,5%. 2012 lagen die entsprechenden Werte bei 3,2%, 12,3% bzw. 259,2%.
Mit den Halbjahreszahlen hat der Versicherer die Durchschnittserwartungen (AWP-Konsens) der Analysten vor allem beim Eigenkapital deutlich übertroffen, bei der Combined Ratio und dem Reingewinn hingegen etwas verfehlt.
«Vorsichtig optimistisch»
Bestätigt wurden die bisherigen, eher vagen Prognosen. «Dank dem erfreulichen Halbjahresgewinn sind wir auf Gruppenebene für das Gesamtjahr vorsichtig optimistisch», wird CEO Hans Künzle in der Mitteilung zitiert. Trotz Anzeichen einer wirtschaftlichen Belebung in der Schweiz und weiten Teilen Europas bleibe die Wirtschaftslage unsicher, heisst es dazu. Wachstum verspricht man sich u.a. auch aus der Zusammenarbeit mit der Basler Schweiz in der Kunstversicherung.
Markus Deplazes, seit 1. Mai 2013 Leiter Kundenservice & Nichtleben Schweiz ad interim, werde ab sofort Mitglied der Geschäftsleitung von Nationale Suisse und seine Funktion auf permanenter Basis wahrnehmen, so die Mitteilung weiter. (awp/mc/ps)