Nebenwerte ZKB: Lebhafter Handel trotz Newsflaute
Zürich – Der Handelsverlauf bei den nichtkotierten Aktien war in der vergangenen Woche trotz der Newsflaute lebhaft. Obwohl der ZKB KMU Index in der Berichtsperiode vom 22. bis 26. Juni 2015 um 0.5% auf 1‘007.01 Punkte nachgab, war der Handel sehr rege. Die Volumenliste wird von den Beteiligungspapieren der Espace Real Estate Holding AG angeführt, auf Platz zwei folgen die Aktien der Reishauer und auf Platz drei die AG für die Neue Zürcher Zeitung. Die letzten zwei Unternehmen veröffentlichten in der vergangenen Woche unternehmensrelevante Neuigkeiten.
Die vor allem für ihre zur Herstellung von Zahnrädern benötigten Schleifmaschinen bekannte Zürcher Reishauer AG konnte umsatzmässig 2014 nicht an die Entwicklung des Vorjahrs anknüpfen. Nachdem 2013 vor allem wegen der Abarbeitung von zwei Grossprojekten durch die auf den Bereich Automatisation ausgerichtete Tochter Felsomat noch ein Umsatzwachstum von 9% resultiert hatte, schrumpfte dieser im zurückliegenden Jahr um 14%. Diesem Aderlass stehen aber deutliche Einsparungen bei den Betriebskosten gegenüber. Diese ermöglichten eine leichte Gewinnzunahme um 2% auf CHF 30.1Mio. (Vorjahr CHF 29.4 Mio.). Weil das – traditionell über eine starke Bilanz verfügende – Unternehmen zugleich das Eigenkapital ausweitete, reduzierte sich die Eigenkapitalrendite dennoch leicht. Wegen der Frankenstärke sieht sich Reishauer im laufenden Jahr zu weiteren Kostensenkungen gezwungen. Ein grösserer Stellenabbau am Stammsitz in Wallisellen ist indes nicht geplant.
Die NZZ-Mediengruppe will die Verantwortlichkeiten innerhalb des Geschäftsbereichs Regionalmedien neu aufteilen. So werde der Geschäftsbereich Druck den Regionalmedien neu zugeordnet. Jürg Weber werde auch weiterhin der Geschäftsleitung vorsitzen und die Bezahlmedien leiten. Caroline Thoma soll per 1. Juli 2015 Radio und TV in der Zentralschweiz sowie die Gratisanzeiger übernehmen. Sie war die bisherige Leiterin der elektronischen Medien und der digitalen Innovationszelle in der Ostschweiz. Das Operating Office des CEO der NZZ-Mediengruppe, das sie seit einem Jahr ebenfalls leitet, werde sie an einen noch zu bestimmenden Nachfolger abtreten. Der bisherige Leiter Druck und Fachmedien, Urs Schweizer, habe sich entschieden, zum Jahreswechsel aus der Unternehmensleitung auszutreten und sich auf Verwaltungsratsmandate zu konzentrieren. Als Berater des CEO werde er der NZZ-Mediengruppe auch danach zur Verfügung stehen. Die operative Leitung der Druckaktivitäten übergebe er an Daniel Ettlinger.
Franziska von Weissenfluh ist neue Verwaltungsratspräsidentin der BernExpo Holding AG. Sie folgt auf Nicolas Markwalder, der sein Amt an der Spitze der Messe-, Kongress- und Eventveranstalterin nach zwölf Jahren niederlegte.
Das Berner Warenhaus-Unternehmen Loeb hat das Rückkaufangebot für eigene Aktien zur Kapitalherabsetzung abge-schlossen. In dessen Rahmen seien 30’000 Partizipationsscheine zurückgekauft worden, was 5,8% des Aktien- und Partizipationskapitals entspreche.
Die Betreiberin des Flughafens Bern-Belp möchte ein neues Anflugregime einführen. Doch die Idee stiess auf Widerstand, namentlich bei Gemeinden und in der Privatfliegerei. Inzwischen steht auch die in Bern-Belp stationierte Fluggesellschaft Skywork den Plänen kritisch gegenüber. Bei der Flughafenbetreiberin Alpar kommt das nicht gut an: «Wir können nicht nur an Skywork denken», kontert Flughafendirektor Mathias Häberli in einem Interview mit der Berner Zeitung vom Dienstag. Die Kritik von Skywork hält Häberli für «nicht loyal gegenüber der Aviatikszene, nachdem wir diverse gemeinsame Gespräche mit Spezialisten hatten», wird der Flughafendirektor zitiert. Bei der Fliegerei komme die Sicherheit zuerst. Dazu sollte jede Fluggesellschaft stehen, auch wenn es Mehrkosten zur Folge habe. In Zukunft werde der neue Südanflug auch Skywork nützen, zeigte sich Häberli überzeugt. Skywork-Chef Martin Inäbnit hatte gehofft, dass das neue Regime seiner Fluggesellschaft Vorteile bringt. «Unsere Probleme beim bestehenden Anflugregime werden mit dem neuen System nicht behoben, sondern verschärft», wird er in der Berner Zeitung zitiert. Die Flughafenbetreiberin möchte ein neues Anflugregime mit satelliten- und GPS-gestützten Südanflügen einführen. Damit hofft die Alpar, die Flüge räumlich besser zu verteilen und den Flughafen flexibler und bei nicht optimalen Witterungsbedingungen besser erreichbar zu machen. Gegen das Vorhaben gingen einige hundert Einsprachen ein.
Die Reishauer AG schliesst das Geschäftsjahr 2014 mit einem tieferen Umsatz ab, erzielt aber einen leicht höheren Gewinn. Der Gruppe sei es wie schon im Vorjahr gelungen, wichtige Aufträge für Getriebe- und Motorenprojekte in der globalen Automobilindustrie zu akquirieren, teilt das Unternehmen am Montag mit. Den Rückgang beim Konzernerlös um 14% auf CHF 357.2 Mio. erklärt das Unternehmen damit, dass im Vergleichswert aus dem Vorjahr ausserordentliche Grossaufträge enthalten gewesen seien. Dafür sei es im Berichtsjahr gelungen, die Betriebskosten deutlich zu senken, was zu einem rund 2% höheren Konzerngewinn von CHF 30.1 Mio. geführt hat. Der Verwaltungsrat will der Generalversammlung eine unveränderte Dividende von CHF 830.- je Aktie vorschlagen.
Wochengewinner
Trotz des Wiedersandes für ein neues Anflugregime beim Flughafen Bern konnte der Titel mit kleinen Volumen zulegen. Auch die Aktien der Rigi Bahnen AG generierten einige Abschlüsse. Der Substanzwert Patiswiss AG ist ebenfalls wieder in den Fokus der Investoren gerückt, dies zwar mit kleineren Volumen. Die Weiss+Appetito Gruppe leidet unter Spekulationen, dass die Euroschwäche und die nachlassende Marktdynamik im Bausektor den Umsatz für das aktuelle Geschäftsjahr schrumpfen lassen könnte.
Wochenverlierer
Der Energiesektor ist nach wie vor unter Druck, dies zeigt auch der Rückgang der Papiere der IBAarau AG. Die Titel der BernExpo Holding AG wurde in der vergangen Woche nur selten gehandelt. Der Titel ist trotz der negativen Kursentwicklung weiterhin im Fokus der Substanzinvestoren.
Ausblick
Die neue Handelswoche startete aktiv. Auch im nichtkotierten Segment sind die Augen auf die griechische Tragödie gerichtet. Gerade die KMU’s sind sehr abhängig von der weiteren Entwicklung des Euros gegen Schweizerfranken. (ZKB/mc/ps)
ZKB eKMU-X