Von Volker Koppe, Head of Strategic Initiatives Zentraleuropa bei Visa
Click to Pay soll die Kartenzahlung im Internet so unkompliziert machen wie das kontaktlose Bezahlen im stationären Handel. Die Checkout-Lösung ist keine Insellösung, sondern basiert auf einem globalen Branchenstandard.
Kaufen Menschen online ein, durchlaufen sie beim Bezahlen mit ihrer Debit- oder Kreditkarte in der Regel mehrere Schritte. Der Weg führt vom Ausfüllen von Onlineformularen über das Suchen des Portemonnaies bis hin zum Eintippen der Kartendaten. Jeder Schritt geht zulasten der Nutzerfreundlichkeit für Käuferinnen und Käufer und steigert die Chance auf Kaufabbrüche. Click to Pay sorgt für einen einheitlichen Checkout-Prozess und folgt einer ganz einfachen Idee: Online-Zahlungen sollen so unkompliziert sein wie das binnen weniger Jahre fest etablierte kontaktlose Bezahlen im Laden.
Einmal für Click to Pay registriert, entfällt beim Checkout in teilnehmenden Onlineshops die Eingabe der 16-stelligen Kartennummer für das Bezahlen. Und im Gegensatz zu gängigen Wallets müssen Konsumentinnen und Konsumenten nicht einmal ein Passwort eingeben. Der Zugriff auf die hinterlegten Kartendaten erfolgt einfach über die E-Mail-Adresse. Die Sicherheit wird über die Kennzeichnung vertrauenswürdiger Endgeräte – häufig des Smartphones – oder über eine Sicherheitsabfrage gewährleistet. Dabei wird ein Einmal-Code per SMS oder E-Mail an den Karteninhaber oder die Karteninhaberin geschickt.
Zudem können in einem Click to Pay Profil, genau wie in einem Wallet, mehrere Karten hinterlegt werden. Karteninhaberinnen und -inhaber können somit Debit- wie auch Kredit- und Prepaid-Karten nutzen – und zwar von den weltweiten Zahlungsschemes. Click to Pay ist also keine Insellösung, sondern setzt auf einen globalen Branchenstandard.
Das verbesserte Bezahlerlebnis im Internet bietet die Chance, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und kann den Karteneinsatz im E-Commerce steigern. Gleichzeitig handelt es sich bei Click to Pay Zahlungen um reguläre Kartenzahlungen. Kartenausgebende Finanzinstitute haben somit den Vorteil, dass Onlinezahlungen weiter über ihre bekannten und bewährten Produkte statt über Apps anderer Anbieter abgewickelt werden.
Bislang erfordert die Registrierung für Click to Pay einen Besuch der zentralen Anmeldeseite, die von Visa online betrieben wird. Um Karteninhaberinnen und -inhabern den Zugang zu erleichtern, können Finanzinstitute sie unterstützen: Mithilfe spezieller APIs kann die Registrierung direkt im Onlinebanking und der mobilen Banking-App integriert werden. Bankkundinnen und -kunden können dann mit einem einfachen Knopfdruck ein Profil anlegen und ihre Karten für Click to Pay aktivieren – ganz so, wie sie es häufig schon von den Wallets der grossen Betriebssysteme kennen.
Die Integration auf Händlerseite übernehmen Payment Service Provider (PSPs). Visa arbeitet eng mit den im Markt vertretenen PSPs zusammen, damit diese ihren Internethändlern Click to Pay schnell und einfach zur Verfügung stellen können. Für Händler ist es essenziell, dass Hürden im Kaufprozess abgebaut werden. Im letzten Schweizer Visa Payment Monitor gaben 22 Prozent der Befragten das umständliche Eingeben der Kartendaten und 18 Prozent die komplizierten Sicherheitsmassnahmen als Gründe für einen Zahlungsabbruch an. (1)
Lösungen, die die Wahrscheinlichkeit von Zahlungsabbrüchen reduzieren, bieten gerade für Onlinehändler grosse Chancen. Ausserdem ist Click to Pay kein neues Bezahlverfahren, sondern die Weiterentwicklung der Kartenzahlung. Dadurch ergeben sich für Händler gleich noch weitere Vorteile: Alle Zahlungen bleiben reguläre Debit- und Kreditkartentransaktionen. Anders als bei manchem Bezahlverfahren schaltet sich zwischen dem teilnehmenden Shop und dem Endkunden oder der Endkundin hierbei kein zusätzlicher Dritter. Wie bei allen Zahlungen mit Visa gilt auch hier für Händler die Zahlungsgarantie, sobald die Zahlung autorisiert wurde.
Click to Pay integriert zudem eine zusätzliche Sicherheitsebene beim Bezahlen. Genau wie bei mobilen Zahlungen im stationären Handel kommt auch hier die bewährte Visa Token-Technologie zum Einsatz. Die Kartennummer wird dabei durch einen anonymisierten Platzhalter, den Token, ersetzt. So wird ermöglicht, dass keine «echten» Kartendaten mehr auf Geräten gespeichert und an Händler übermittelt werden müssen. Diese bleiben in den sicheren Systemen der Bank und von Visa. Der Einsatz der Token-Technologie kann die Betrugsrate um bis zu 50 Prozent verringern, wie Visa Analysen von Onlinetransaktionen in Europa zeigen.
Bei Visa sind wir davon überzeugt, dass das Bezahlen auch zukünftig noch digitaler und in mehr Geräte des Alltags integriert werden wird. Viele Technologien, die wir für die Zukunft des Bezahlens benötigen, gibt es bereits. Damit wir auch in Zukunft für die Sicherheit von Online-Transaktionen im Handel sorgen und gleichzeitig ein hohes Mass an Nutzerfreundlichkeit erreichen können, arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnern daran, ihren Einsatz weiter auszubauen.
(1) Quelle: Forsa, repräsentative Online-Befragung unter rund 1‘000 Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz ab 18 Jahre (Zeitraum: September 2022)