BCN-Generaldirektor Jean-Noël Duc. (Foto: BCN)
Neuenburg – Die Neuenburger Kantonalbank (BCN) wurde in den USA verklagt. Eine amerikanische Gesellschaft beschuldigt das Institut, ihr Ansehen geschädigt zu haben. Dadurch seien ihr lukrative Verträge durch die Lappen gegangen. Von der BCN wird nun 200 Mio USD Schadenersatz und weitere 500 Mio Strafzahlung verlangt.
Hintergrund: Anfang März hatten zwei BCN-Mitarbeiter die Schweizer Aufsichtsbehörden alarmiert. Sie verdächtigten den Kunden Swiss Water Tech, den Schweizer Arm Eurosport Active World Corporation, des Betrugs, berichtete «L’Hebdo» am Donnerstag. Der Verdacht lautete konkret auf Geldwäsche.
In der Folge habe die Staatsanwaltschaft Neuenburg die hiesigen Geschäftsführer der Gesellschaft von der Polizei abholen lassen. Man habe sie während zehn Stunden befragt, geht aus der Klageschrift an ein Gericht in Miami hervor. Danach habe man sich auch mit den Investoren von Eurosport Active World auseinandergesetzt.
Ereignis «wie ein Lauffeuer» verbreitet
Das Ereignis habe sich «wie ein Lauffeuer» verbreitet und das Ansehen des Unternehmens untergraben, lautet der Vorwurf. Investoren hätten sich zurückgezogen und Kunden ihre Verträge annulliert, so die in der Wasseraufbereitung tätige Gesellschaft. So sei dem Unternehmen ein Auftrag über mehr als 200 Mio USD aus Nigeria durch die Lappen gegangen.
Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft endeten übrigens in einer Sackgasse: Das Verfahren wurde ergebnislos geschlossen.
Die BCN hielt gegenüber der Nachrichtenagentur sda in der Sache fest, mit der gebotenen Sorgfalt und in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz in diesem Fall gehandelt zu haben. (awp/mc/ps)