Neuer Regulierungsindex für Finanzplätze zeigt Schweiz im Spitzenfeld
Zürich – Das Schweizer Finanzinstitut SFI lanciert einen Regulierungsindex zum Vergleich von internationalen Finanzplätzen. Die Schweiz kommt dabei gut weg und ist bei der ersten Ausgabe des in Zukunft jährlich aktualisierten Index im Spitzenfeld platziert.
«Der Schweizer Finanzplatz wird seinem guten internationalen Ruf auch in Regulierungsfragen mehr als gerecht», heisst es in einer Mitteilung des SFI vom Montag. Miteinander verglichen werden im neuen Index mit dem etwas sperrigen Namen «Global Financial Regulation, Transparency, and Compliance Index» (GFRTCI) 31 internationale Finanzplätze.
Darunter sind bekannte Finanzplätze wie USA, Grossbritannien, Hongkong, Singapur, Deutschland oder Schweiz, aber auch exotischere wie etwa Israel, Slowakei, Ungarn, Saudi-Arabien, Island oder Neuseeland. Insgesamt rangiert die Schweiz zusammen mit Kanada, Finnland und Schweden klar im Spitzenfeld, in vielen Bereich ist sie auch Spitzenreiter.
Transparenz schaffen
Das SFI will mit dem neuen Index «überfällige Transparenz» schaffen. Die globalen Finanzplätze stünden in einem harten Konkurrenzkampf – Grösse sei dabei kein überzeugendes Alleinstellungsmerkmal mehr, heisst es zur Begründung. Deutlich aussagekräftiger sei eine konsequente Finanzregulierung mit zeitgemässen Transparenz- und Compliance-Vorgaben.
Dabei spielen laut SFI verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle, wie beispielsweise das allgemeine politische und regulatorische Umfeld, die Struktur und Effizienz der Unternehmensführung, Umfang und die Qualität der Dienstleistungen, die Sicherheit der Bankinstitute und deren Regulierung oder strenge Auflagen in Bezug auf Korruption, Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung.
Dem stünden aber auch stehen aber auch beträchtliche Kosten gegenüber. So seien Finanzinstitute etwa gezwungen, ihre Risikomanagement- und Compliance-Kapazitäten deutlich auszubauen. Kundenbeziehungen müssten neu beurteilt und definiert werden, Produktangebote seien zu überprüfen und Transaktionen müssten Compliance-Tests bestehen.
Öffentliche Daten
Vor diesem Hintergrund wolle man einen «nachvollziehbaren und verständlichen» Regulierungsindex etablieren, der verschiedene Länder hinsichtlich der Übernahme, der Einhaltung und der Durchsetzung globaler Standards für Finanzregulierung, Transparenz und Compliance bewerte und einordne. Der GFRTCI basiert den Angaben zufolge auf öffentlichen Daten aus bestehenden Rankings, Indizes sowie Forschungsstudien.
Das Swiss Finance Institute (SFI) ist gemäss eigenen Angaben das nationale Kompetenzzentrum für Grundlagenforschung, Doktorandenausbildung, Wissensaustausch und Weiterbildung im Bank- und Finanzwesen. (awp/mc/ps)