Neuer unabhängiger Schweizer Stimmrechtsberater für Institutionelle Investoren
Stiftungspräsident Dr. Rudolf Volkart. (Bild: Migros Bank)
Zürich – Die Schweizer Stiftung Swiss Proxy Advisor („SWIPRA“) ist von Schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen gegründet worden als eine nicht gewinnorientierte Stiftung mit Sitz in Zürich. Ihr Zweck ist die unabhängige Erarbeitung von Stimmrechtsempfehlungen für Institutionelle Anleger zur Wahrnehmung der Stimmrechte an Generalversammlungen von an der Schweizer Börse kotierten Unternehmen. SWIPRA ist unabhängig und beurteilt Traktanden und Anträge ausschliesslich bezüglich des langfristig orientierten Wertsteigerungspotentials. Die strategische Zusammenarbeit mit dem Institut für Banking und Finance der Universität Zürich („IBF“) garantiert eine objektive, ökonomisch und empirisch geprägte Sichtweise.
Pensionskassen sind inskünftig verpflichtet, ihre Stimmrechte an den Generalversammlung Schweizerischer Publikumsgesellschaften auszuüben und periodisch offenzulegen, wie sie abgestimmt haben. Dies verlangt seit der Annahme der Initiative „Minder“ vom 3. März 2013 die Bundesverfassung. Die im Januar 2013 veröffentlichten „Richtlinien für Institutionelle Anleger zur Ausübung ihrer Mitwirkungsrechte bei Aktiengesellschaften“ der Economiesuisse empfehlen weitergehend, dass sämtliche institutionellen Anleger ihre Stimmrechte wahrnehmen sowie Grundsätze und Verfahren der Ausübung ihrer Mitwirkungsrechte den Anlegern zugänglich machen und einmal pro Jahr offenlegen, wie sie ihre Mitwirkungsrechte ausgeübt haben. Generell und unabhängig davon, wie die gesetzlichen Bestimmungen in der Umsetzung des neuen Verfassungsartikels ausfallen werden, besteht für institutionelle Anleger eine Verantwortung und Offenlegungspflicht darüber, wie sie ihre Stimmrechte bei Publikumsgesellschaften wahrnehmen.
Stimmempfehlungen unabhängig von Emittenten
SWIPRA wird als nicht gewinnorientierte unabhängige Stiftung Institutionelle Anleger bei der Ausübung ihrer Stimmrechte beraten („Proxy Advisor“). SWIPRA wird keine Mandate als Asset Manager und keine Beratungstätigkeiten für kotierte Unternehmen wahrnehmen. SWIPRA beurteilt die GV-Traktanden und Anträge einzig mit Blick auf eine langfristig orientierte Wertsteigerung und gibt ihre Stimmempfehlungen für Kunden unabhängig von Emittenten ab. Erreicht wird dies durch die Kombination von drei Elementen: Basis des Entscheides bilden die für die jeweilige GV-Saison geltenden Abstimmungsgrundsätze, sog. Policy Considerations, welche unter anderem die Kriterien für wertorientierte Governance festlegen. Zweitens erlaubt die Kooperation mit dem IBF der Universität Zürich, eine ökonomisch und empirisch geprägte Sichtweise. Drittens bildet die Grundlage der Stimmrechtsempfehlungen ein mehrstufiges, strukturiertes Verfahren zur Empfehlungserarbeitung, welches eine Interaktion mit den betreffenden Emittenten und damit eine individuelle Beurteilung der Situation ermöglicht. Die Geschäftsführung prüft dabei die vom IBF entworfenen Empfehlungen, nimmt bei Bedarf den Dialog mit Emittenten auf und involviert den Stiftungsrat bei strittigen Empfehlungen.
Rudolf Volkart Stiftungspräsident
Die Stiftung SWIPRA ist Ende Februar 2013 von der grössten unabhängigen Sammelstiftung der Schweiz, vita Sammelstiftung, dem Verband der Anlagestiftungen der Schweiz, KGAST, sowie einer grossen Pensionskasse, Pensionskasse der Credit Suisse Group (Schweiz), gegründet worden. Der Stiftungsrat setzt sich zusammen aus Prof. em. Dr. Rudolf Volkart (Präsident), Prof. Dr. Bruno Gehrig, Prof. em. Dr. Peter Forstmoser und Prof. Dr. Alexander F. Wagner, Institut für Banking und Finance der Universität Zürich. Mit der Geschäftsführung betraute der Stiftungsrat die Ökonomin und Finanzfachfrau Barbara A. Heller. Die Kurzlebensläufe der Stiftungsräte und der Geschäftsführerin finden sich auf www.swipra.ch.
Der Stiftungsrat zeichnet verantwortlich für die Aus-und regelmässige Überarbeitung sowie Plausibilisierung der Policy Considerations (Abstimmungsgrundsätze) und beurteilt strittige Empfehlungen, welche ihm durch die Geschäftsführerin vorgelegt werden. Die Stiftung legt Wert auf Unabhängigkeit und Transparenz. Sie hat deshalb bestimmte Verhaltensregeln mittels eines internen Code of Conduct definiert. Dabei gilt insbesondere ein Ausschluss für Stiftungsräte bei der Diskussion von Empfehlungen, die einen Emittenten betreffen, bei denen sie selbst innert der letzten 5 Jahre eine Organfunktion inne hatten („Cooling off period“). Entsprechende Informationen dazu werden auf der Webseite von SWIPRA veröffentlicht.
SWIPRA tritt an Aktionärsversammlungen nicht in Erscheinung
SWIPRA wird zurzeit mit dem Ziel aufgebaut, ab 2014 zunächst Empfehlungen für die Generalversammlungen der 50 an der Schweizer Börse höchst kapitalisierten Unternehmen abzugeben (SMI Expanded®). SWIPRA wird an Aktionärsversammlungen nicht in Erscheinung treten und ihre begründeten Stimmrechtsempfehlungen nicht veröffentlichen. Den SWIPRA-Kunden werden die Stimmrechtsempfehlungen über die elektronische Plattform Sherpany des Unternehmens Agilentia AG, Zürich, zugänglich gemacht.
Prof. Rudolf Volkart, Präsident des Stiftungsrates, bemerkt: “Wir freuen uns, dass uns die Stifter die Aufgabe anvertraut haben, einen unabhängigen und nicht gewinnorientierten Schweizer Stimmrechtsberater mit einem transparenten, auf ökonomischen Grundsätzen basierten Verfahren aufzubauen. Der Stiftungsrat ist überzeugt, dass dies auch vor dem Hintergrund des kommenden Stimmenzwangs für die Vorsorgeeinrichtungen von grosser Bedeutung sein wird.“ (SWIPRA/mc/ps)
Über SWIPRA
SWIPRA ist ein nicht-gewinnorientierter und unabhängiger Stimmrechtsberater für Institutionelle Anleger und eine Stiftung nach Schweizer Recht mit Sitz in Zürich. SWIPRA erarbeitet ihre Stimmrechtsempfehlungen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Banking und Finance der Universität Zürich und stellt ihre Empfehlungen ihren Kunden über die elektronische Generalversammlungsplattform Sherpany zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie auf www.SWIPRA.ch.
Über das Institut für Banking und Finance der Universität Zürich (IBF)
Das Institut für Banking und Finance (vormals Institut für schweizerisches Bankwesen) ist Teil der ökonomischen Fakultät der Universität Zürich und gilt als unabhängige Forschungsinstitution mit hoher Fachkompetenz auf den Gebieten der Finanzmarktökonomie. Das IBF betreibt international anerkannte theoretische, empirische und angewandte Forschung in den Bereichen Banking, Corporate Finance, Financial Economics und Quantitative Finance.
Über Agilentia
Agilentia AG wurde von Hochschulabsolventen der ETH und Universität Zürich gegründet. Das Schweizer Unternehmen spezialisiert sich auf die Entwicklung von Online-Plattformen, auf denen rechtsverbindliche Interaktionen gewährleistet werden. Die hohen Ansprüche von börsennotierten und grossen privaten Unternehmen erfüllt Agilentia durch Weblösungen mit einem klaren Fokus auf Sicherheit, Einfachheit und Effizienz.