Papst Franziskus, kirchliches Oberhaupt der Katholiken.
New York – Aktieninteressierte Katholiken in den USA können sich mit einem neuen Index über Firmen informieren, die ihre Werte teilen. Der Finanzdienstleister Standards & Poor’s (S&P) stellte am Donnerstag den «S&P 500 Catholic Values Index» vor.
Dieser orientiert sich an Vorgaben der katholischen US-Bischofskonferenz zum sozial verantwortungsvollen Investieren. Er bezieht rund 90 Prozent der im wichtigen Börsenindex S&P 500 abgebildeten Firmen ein.
Unternehmen, die beispielsweise mit Pornografie oder Stammzellforschung zu tun haben, werden nicht berücksichtigt.
Weitere Ausschlusskriterien sind Geschäftsaktivitäten in Zusammenhang mit Abtreibungen oder Empfängnisverhütung, mit der Produktion von biologischen, chemischen oder atomaren Waffen und mit Kinderarbeit. Wer mehr als die Hälfte seines Umsatzes mit dem Verkauf konventioneller Waffen verdient, wird ebenfalls nicht einbezogen.
Pfizer und Boeing zu wenig katholisch
Zu den grossen börsennotierten Unternehmen, die demnach nicht den «katholischen Werten» entsprechen, gehören die Pharmariesen Pfizer und Merck sowie der Flugzeugbauer Boeing. Das Investmentunternehmen Global X kündigte bereits an, es werde einen Fonds schaffen, der auf dem neuen Index basiert.
In katholischen Kreisen wurde der Schritt von S&P begrüsst. «Es ist wichtig, dass Investoren jetzt einen repräsentativen Massstab für die Entwicklung der S&P-500-Unternehmen haben, die sich an die Richtlinien für sozial verantwortungsvolles Investieren der Bischofskonferenz halten», erklärte Seamus Finn vom Fonds OIP, der Investments für rund 200 römisch-katholische Organisationen tätigt. (awp/mc/upd/ps)