Neuronomics: Wie uns Neurowissenschaften ein systematisches Alpha bescheren
von Wolfram Klingler und Michael Kometer, Neuronomics
Aktien kaufen, wenn an den Börsen Panik herrscht, und verkaufen, wenn Feierlaune aufkommt? Eine Empfehlung, die sich zwar nachhaltig bewährt hat, mental jedoch schwer umzusetzen ist. Der Schweizer Asset-Manager Neuronomics hat nun eine einzigartige und zugleich funktionierende Anlagestrategie auf Basis von Neurowissenschaften entwickelt.
Warren Buffet sagte einmal: «Lasse Vorsicht walten, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn andere ängstlich werden». Demnach solle man den Markt kaufen, wenn sich die Menge zurückhält. Man solle anfangen zu verkaufen, wenn der Bullenmarkt Fahrt aufnimmt. Eine Strategie, die simpel, logisch – und vielfach empirisch bestätigt ist. Buffet wurde durch ihre Anwendung zu einem der reichsten Menschen der Welt. Doch weshalb ist es für die meisten von uns so schwer bis unmöglich, seinem wertvollen Rat konsequent zu folgen? Die Neurowissenschaften geben interessante Antworten auf diese Frage. Fundierte Erkenntnisse auf dem Gebiet entstammen dabei Experimenten und Forschungen, bei denen Wissenschaftler fortschrittliche bildgebende Verfahren einsetzen. Sie zeigen, was in unseren Gehirnen abläuft, wenn wir wirtschaftliche Entscheidungen treffen. Anhaltende Experimente gehen so weit, dass sie neuronale Prozesse von Wertpapierhändlern analysieren, wenn sich Letztere sogar in ihrer realen Umgebung befinden und mit echten Börsenwerten handeln.
Gleicht der Wertpapierhandel dem Überlebenskampf in der Wildnis?
Viele Wirtschaftstheorien basieren auf der Annahme eines völlig effizienten Marktes – den es jedoch gar nicht gibt. Alle relevanten Informationen müssten dazu jedem jederzeit zur Verfügung stehen und bereits in allen Vermögenswerten eingepreist sein. Marktteilnehmer würden zudem rein rational handeln, um ihren Nutzen zu maximieren. Natürlich stehen aber nicht jedem immer alle Informationen zu Verfügung und selbstverständlich handelt niemand rein rational. Die Neurowissenschaften zeigen letztlich auf, wie unsere Gehirne aufgrund ihrer emotionalen Komponente Ineffizienzen an den Märkten schaffen. Dies hat folgenden Grund: Ursprünglich wurde unser Denkorgan konzipiert, damit wir in der Wildnis überleben – und nicht Finanzmärkte navigieren. Letztere existieren über einen viel zu kurzen Zeitraum, als dass sich unsere Gehirne an sie als „neuen Lebensraum“ hätten anpassen können. Mit diesem Resultat: Verluste an den Märkten gewichten wir viel stärker als Gewinne. Und: Ereignisse mit geringerer Eintrittswahrscheinlichkeit überfordern uns. In der Folge funktioniert unsere Informationsverarbeitung in hohem Masse nichtlinear.
Aus ökonomischer Sicht suboptimal, für unser biologisches Überleben unerlässlich
Die evolutionäre Entwicklung unseres Gehirns hat schliesslich zu zwei grundlegenden Reaktionen geführt: Annäherung und Vermeidung. Wir möchten Situationen, die wir als riskant und unsicher empfinden, vermeiden, weil sie unsere Überlebenschancen in der Wildnis verringern. Zudem sind wir neurologisch darauf ausgelegt, nach Situationen zu suchen, in denen “Belohnungen” schnell verfügbar zu sein scheinen. Unser Lernen wird einerseits von aversiven und andererseits von angenehmen Situationen geprägt. Viele unserer Investitionsentscheidungen fallen daher aus ökonomischer Sicht suboptimal aus. Und doch sind sie sinnvoll und für unser biologisches Überleben unerlässlich. Ein Beispiel, das gut veranschaulicht, wie wir darauf programmiert sind, aversive Situationen zu vermeiden: Die Forschung hat festgestellt, dass die allgemeine Risikoaversion nach einem Börsencrash massiv ansteigt – obwohl die mathematische Wahrscheinlichkeit für einen nochmaligen Crash deutlich geringer ausfällt.
Neuronale Muster erkennen – und nutzen
Neuronale Prozesse der Marktteilnehmer führen folglich häufig zu Ineffizienzen an den Finanzmärkten – und zu übertriebenen Marktbewegungen, die über das hinausgehen, was fundamental gerechtfertigt ist. Dieses Phänomen ist in Bärenmärkten wie in Bullenmärkten leicht zu beobachten. In Letzteren führen fortgesetzte Gewinne typischerweise zu einem Aussetzen der Risikowahrnehmung und einem steigenden Vertrauen in die Märkte. Es handelt sich allerdings nicht selten um ein Vertrauensniveau, das jenseits jeglicher Vernunft liegt und zu einem bald unweigerlich folgenden Markteinbruch führt. Ein Problem für das Asset-Management, denn typische fundamental- oder quantbasierte Strategien lassen die Erkenntnisse aus neuronalen Prozessen nicht in ihre Modelle einfliessen, weshalb entsprechende Muster oftmals nicht oder zu spät erkannt werden. Um dieses Problem zu lösen, hat Neuronomics einen neuartigen Ansatz entwickelt. Der auf Quantitative Finance spezialisierte Schweizer Asset-Manager nutzt neueste Forschung aus der Computational Neuroscience, um genau jene Preismuster zu identifizieren, die durch neuronale Prozesse induziert werden.
Neuronomics macht „neuronale Anlagestrategie“ über GenTwos Verbriefungslösung investierbar
Da diese Muster stabil sind, ermöglicht ihre Identifizierung eine hochwertige kurzfristige Vorhersage spezifischer Marktsituationen über verschiedene Anlageklassen hinweg. Marktineffizienzen können hierdurch gezielt genutzt und ein systematisches Alpha generiert werden. Um die resultierende Anlagestrategie investierbar zu machen, ist Neuronomics eine Partnerschaft mit dem innovativen Verbriefungsspezialisten GenTwo eingegangen. Der Anbieter ausserbilanzieller Lösungen errichtet Emissionsplattformen für seine institutionellen Kunden, also Asset-Manager, Banken, Family Offices und Venture-Capital-Investoren. Neuronomics‘ Anlagestrategie wurde in einem ersten Schritt auf ein zugrundeliegendes Kryptowährungs-Portfolios angewandt, mit einer Schweizer ISIN versehen und für professionelle Investoren investierbar gemacht. (Neuronomics/GenTwo/mc)