New York – S&P Dow Jones Indices (S&P DJI), einer der weltgrössten Anbieter von Finanzmarktindizes, und RobecoSAM, der exklusiv auf Sustainability Investing fokussierte Investmentspezialist, haben die Ergebnisse der jährlichen Neuzusammensetzung der Dow Jones Sustainability Indices (DJSI) bekanntgegeben.
Für den DJSI World ergeben sich die folgenden drei grössten Indexzugänge und -abgänge (gemessen an der Marktkapitalisierung im Streubesitz):
Zugänge: Samsung Electronics Co., Ltd., British American Tobacco p.l.c., ASML Holding N.V.
Abgänge: Enbridge Inc. (1), Reckitt Benckiser Group plc, Rio Tinto plc (2)
(1) weiterhin Mitglied des DJSI North America
(2) weiterhin Mitglied des DJSI Europe
Die neue Indexkomponentenliste der DJSI wird am Montag, 11. September 2017, auf der RobecoSAM Website veröffentlicht. Alle Anpassungen treten am Montag, 18. September 2017, in Kraft.
Der 1999 lancierte DJSI World ist der Goldstandard für unternehmerische Nachhaltigkeit und der erste globale Index, der die weltweit führenden Unternehmen in Bezug auf unternehmerische Nachhaltigkeit abbildet. Die Nachhaltigkeitsleistung der Firmen wird anhand RobecoSAMs Analyse wirtschaftlich relevanter Faktoren in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG-Faktoren) bewertet und mit S&P DJIs robuster Indexmethodologie kombiniert. RobecoSAM untersucht jährlich die grössten Unternehmen der Welt im Rahmen seines Corporate Sustainability Assessment (CSA). Das CSA verwendet eine regelbasierte Methodik, die pro Firma 600 Datenpunkte erhebt, diese zu einer Gesamtbewertung verdichtet, welche über die Aufnahme in die DJSI entscheidet.
Manjit Jus, Head of Sustainability Application & Operations, RobecoSAM: «Als Pionier und Vordenker mit über 20 Jahren Erfahrung im Sustainability Investing wissen wir, welche aktuellen und künftigen finanziell relevanten Nachhaltigkeitsaspekte wir im CSA adressieren müssen. Das ist es, was die Unternehmen am CSA schätzen. Denn diese Auseinandersetzung bringt sie bezüglich der unternehmerischen Nachhaltigkeit weiter, verschafft ihnen einen Wettbewerbsvorteil und stellt sicher, dass sie weiter in der ersten Liga spielen – gekrönt beispielsweise durch einen begehrten Platz in den DJSI.»
David Blitzer, Managing Director und Vorsitzender des Index Committee von S&P Dow Jones Indices: «Viele der in diesem Jahr beobachteten Ereignisse haben erneut deutlich gemacht, wie wichtig nachhaltige Ansätze für Unternehmen sind. Firmen brauchen Richtlinien, die ihren langfristigen geschäftlichen Erfolg sichern und die nachhaltige Entwicklung ihres globalen Umfelds unterstützen. Mit den DJSI haben Investoren ein Instrument, das einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten kann.»
Neue Themen frühzeitig antizipieren
RobecoSAM ermöglicht durch die Entwicklung relevanter ESG-Bewertungskriterien tiefere Einblicke in die Nachhaltigkeitspraktiken von Unternehmen. In den Jahren 2014 und 2016 zum Beispiel wurden im CSA erstmals die Kriterien Steuerstrategie bzw. Materialität berücksichtigt. Damit hat das CSA das wachsende Anlegerinteresse an diesen Kriterien antizipiert.
In diesem Jahr wurde erstmals der Aspekt «politische Einflussnahme» als Bewertungskriterium herangezogen, um mehr über die Lobbying-Aktivitäten der Unternehmen zu erfahren. Zudem wurden die Kriterien «Wirkungsmessung & -bewertung» auf fast alle Industrien angewandt. Vorläufige Analysen der CSA-Daten zu diesen neuen Kriterien zeigen:
Unternehmensausgaben für die politische Einflussnahme
RobecoSAM betrachtet die politische Einflussnahme als relevantes Kriterium für Investoren, das eine grössere Aufmerksamkeit von ESG- und Investmentanalysten verdient. Denn Umsätze von börsennotierten Grossfirmen können grösser als das BIP von Ländern sein, in denen sie aktiv sind. In solchen Situationen können Politik und Gesetzgebung massgeblich beeinflusst werden, wodurch Risiken und Chancen entstehen, die bei Investitionsentscheidungen berücksichtigt werden sollten. Analysen der CSA Daten zeigen, dass die Unternehmen im DJSI-Bewertungsuniversum im Schnitt 0,02% ihres Jahresumsatzes für Aktivitäten im Zusammenhang mit der politischen Einflussnahme ausgeben (Medianwert: 0,01% des Gesamtumsatzes). Ausserdem zeigt sich, dass die Unternehmen generell wenig gewillt sind, Angaben zu ihren Ausgaben für politische Einflussnahme zu machen, welche über die gesetzliche Verpflichtung hinausgehen.
Unternehmen tun sich noch schwer mit der Bewertung finanzieller Auswirkungen
Vor dem Hintergrund der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs) wollen Unternehmen genauso wie Regierungen und Investoren die positiven und negativen Externalitäten der Geschäftsmodelle der Unternehmen verstehen und wissen, wie die Produkte, Dienstleistungen und operativen Abläufe der Unternehmen zur Realisierung der SDGs beitragen oder diesen entgegenwirken. Analysen der CSA-Daten zeigen, dass die Notwendigkeit, derartige umweltbezogene und soziale Gewinne und Verluste zu verstehen, der grossen Mehrheit (70%) der Unternehmen bewusst ist. Allerdings haben noch nicht einmal 10% der Unternehmen effektive Bewertungsmechanismen eingerichtet, durch die sie detaillierte Einblicke in diese potenziellen finanziellen Auswirkungen erhalten.