Nordkorea-Krise: Suche nach sicheren Anlagen hält an

Nordkorea-Krise: Suche nach sicheren Anlagen hält an
Nordkoreas Diktator Kim Jong Un.

Frankfurt am Main – Die politischen Spannungen zwischen den USA und Nordkorea sorgen an den internationalen Finanzmärkten weiterhin für eine verstärkte Suche nach Sicherheit. Wenngleich von einer panikartigen Flucht in sichere Anlagen nicht gesprochen werden kann, werden die Anleger zunehmend vorsichtig. Gefragt waren auch am Freitag Anleihen von Staaten mit hoher Bonität wie zum Beispiel Deutschland. Am Devisenmarkt wurden klassische «sichere Häfen» wie der japanische Yen oder der Schweizer Franken angesteuert. Der Goldpreis legte ebenfalls zu.

Am Markt für Staatsanleihen stiegen am Freitagvormittag die Kurse britischer, französischer und deutscher Schuldpapiere spürbar an. Im Gegenzug fiel ihre Rendite, die sich aus der Nominalverzinsung und ihrem Ankaufskurs errechnet. Die Rendite für Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit fiel mit 0,39 Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende Juni – ein Zeichen von Risikoscheu. Weniger gefragt waren Wertpapiere von Staaten, deren Bonität aus anderen, meist politischen Gründen in Frage steht. Dazu zählen derzeit unter anderem Südafrika, Polen und die Türkei.

Yen und Franken gefragt – Gold legt zu
Am Devisenmarkt blieben vor dem Wochenende Währungen von Ländern gefragt, die unter Anlegern als sichere Häfen gelten. Dies sind in erster Linie der japanische Yen und der Schweizer Franken. Die Experten von der Commerzbank bezweifeln zwar, dass gerade Japan angesichts seiner Nachbarschaft zu Nordkorea tatsächlich als sicherer Hafen bezeichnet werden könne. Zumal die Währung Südkoreas, der Won, seit Tagen unter erheblichem Druck steht. Allerdings gehöre es zu den «alten Mustern» am Devisenmarkt, in unsicheren Zeiten den Yen zu kaufen. Daran dürfte sich erst einmal nichts ändern.

An den Rohstoffmärkten macht sich die zunehmende Nervosität der Anleger unterdessen noch nicht besonders stark bemerkbar. Zugelegt hat jedoch der Goldpreis. Am Freitag stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31 Gramm) des Edelmetalls bis auf 1289 Dollar. Das ist der höchste Stand seit Anfang Juni. Von einer Panikreaktion kann aber auch hier nicht gesprochen werden, in diesem Fall würde der Goldpreis wesentlich stärker steigen.

Nervosität steigt
Die erhöhte Nervosität der Anleger spiegelt sich vor allem an den Börsen wider. Der oftmals als «Angstindikator» betitelte Index Vix, der erwartete Kursschwankungen am amerikanischen Aktienmarkt misst, schloss am Donnerstag auf dem höchsten Niveau seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten am 8. November. (awp/mc/pg)

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