NYSE Euronext: Keine Gegenofferte für Nasdaq OMX

NYSE Euronext: Keine Gegenofferte für Nasdaq OMX

NYSE Euronext-CEO Duncan Niederauer.

New York – Nun ist es offiziell und die Nachricht dürfte zugleich die Deutsche Börse brennend interessieren: Die NYSE Euronext erwägt kein Gegenangebot für ihre direkte US-Konkurrentin Nasdaq OMX . Dies bestätigte ein NYSE-Sprecher am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.

Zuvor hatte aus NYSE-nahen Kreisen in New York verlautet, dass eine Gegenofferte zum Übernahmeagenbot der Nasdaq für die NYSE «absolut nicht erwogen» werde. Weiter hatte es geheissen, dass eine Kombination von NYSE Euronext und Nasdaq strategisch unattraktiv wäre und «unüberwindbare kartellrechtliche Probleme» mit sich brächte. Zudem wäre ein solcher Zusammenschluss wertzerstörend für die NYSE-Euronext-Aktionäre und hätte einen massiven Jobabbau in New York City zur Folge. Die Aktien von NYSE und Nasdaq reagierten allerdings kaum auf diese Nachricht. Sie zeigten sich mit plus 0,2 Prozent für die NYSE Euronext und plus 0,1 Prozent für die Nasdaq OMX kurz nach dem US-Börsenstart kaum verändert.

Fusionsbemühungen torpediert
Die Nasdaq will gemeinsam mit der Rohstoffbörse IntercontinentalExchange (ICE) die grössere NYSE Euronext übernehmen und torpedierte am vergangenen Freitag mit ihrem feindlichen und unverbindlichen Angebot die Fusionsbemühungen zwischen der Deutschen Börse und der NYSE. Kurz darauf war in Medien spekuliert worden, die nach Börsenwert deutlich grössere NYSE wolle den Spiess umdrehen und die Nasdaq schlucken. Damit wäre auch der Zusammenschluss mit den Deutschen geplatzt. Deutsche Börse und NYSE Euronext hatten Mitte Februar ihren Zusammenschluss angekündigt. Die Aktionäre der nach Börsenwert gewichtigeren Frankfurter sollten nach den Plänen 60 Prozent am neuen gemeinsamen Unternehmen halten. Der Chefposten geht indes nach New York. (awp/mc/upd/ss)

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