NYSE/Deutsche Börse: Noch keine Einigung auf Namen
Duncan Niederauer, aktueller NYSE-Chef und designierter CEO der neuen Megabörse.
New York – Der Name für den geplanten Zusammenschluss der Deutschen Börse mit der New Yorker Wall Street steht bisher noch nicht fest. «Kein Name ist bislang abschliessend gefunden worden, und wir erwarten eine Entscheidung über einen Namen erst zu einem späteren Zeitpunkt, nach dem erfolgreichen Abschluss der Fusionsverhandlungen».
Dies teilte der New Yorker Börsenkonzern NYSE Euronext in Übereinkunft mit der Deutschen Börse mit.
Nationale Eitelkeiten
Der Name dürfte auch keine grosse Bedeutung haben, da es sich nur um die neue Dachgesellschaft handelt. Allerdings hängen daran nationale Eitelkeiten, deshalb gilt auch eine neutrale Bezeichnung wie «Crossboard» als denkbar. Mit der Bezeichnung «Deutsche» möchten sich die New Yorker jedenfalls nicht anfreunden. Die meisten «Marken» für einzelne Börsensegmente könnten nach Einschätzung von Beobachtern erhalten bleiben. NYSE Euronext umfasst unter anderem die Aktienhandelsplätze in New York, Paris und Amsterdam, zur Gruppe Deutsche Börse gehören neben dem Aktienhandel in Frankfurt auch die gemeinsam mit der Schweizer Börse betriebene Terminbörse Eurex und der Wertpapierverwahrer Clearstream in Luxemburg.
«Fortgeschrittene Fusionsgespräche»
An diesem Dienstag (15.2.) könnten die Kontrollgremien der beiden Börsenkonzerne in Frankfurt und New York den geplanten Zusammenschluss absegnen. Einen Tag später präsentiert die Deutsche Börse ihre Bilanz für das Geschäftsjahr 2010. In der vergangenen Woche hatten NYSE Euronext und die Deutsche Börse überraschend «fortgeschrittene Fusionsgespräche» bestätigt. Die Personalien sollen dabei nach einem Bericht des «manager magazin» weitgehend geklärt sein. Demnach würde NYSE-Euronext-Chef Duncan Niederauer neben dem Posten des Vorstandschefs auch die Zuständigkeit für den Aktienmarkt in dem neuen Konzern erhalten – was keine Überraschung wäre. NYSE Euronext hat seine Stärken im prestigeträchtigen, aber durch alternative Handelsplattformen unter Druck geratenen Aktiengeschäft, die Deutsche Börse in anderen Segmenten. (awp/mc/ps)