Baar – Partners Group hat den Ertrag im vergangenen Jahr etwas gesteigert und einen stabilen Gewinn erzielt. Mit den Resultaten ist der auf Privatmarktanlagen spezialisierte Vermögensverwalter hinter den Erwartungen am Markt zurückgeblieben. Besonders die Perfomance Fees haben enttäuscht.
2023 sei ein schwieriges Jahr für die Branche gewesen mit Blick auf das vorsichtige «Exit-Umfeld», sagte CEO David Layton am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Die Verkäufe des Zuger Asset Managers seien «auf dem tiefsten Level seit der grossen Finanzkrise» gewesen.
Damit sind sie sogar noch unter das Niveau von 2022 gefallen, als ein eingetrübtes Marktumfeld und eine hohe Volatilität an den Finanzmärkten zu einem Rückgang sowohl der Investitionen als auch der Veräusserungen geführt hatten. Partners Group hatte für 2023 eigentlich mit einer Normalisierung gerechnet.
Performance Fees sind entscheidend
Dass die erfolgsabhängigen Gebühren (+37% auf 369 Mio Fr.) dennoch anstiegen, ist auf die sogenannten Evergreen-Fonds zurückzuführen. Evergreen-Fonds sind Investmentfonds, welche anders als üblich nicht auf eine bestimmte Laufzeit beschränkt sind und bei denen es durch die Wertsteigerung zu Auszahlungen kommt.
Die performanceabhängigen Einnahmen machten 2023 damit zwar wieder 19 Prozent der Gesamteinnahmen aus, nachdem der Anteil 2022 auf 14 Prozent gefallen war. 2021 hatte der Anteil allerdings noch bei überdurchschnittlichen 46 Prozent gelegen, und üblicherweise sind es 20 bis 30 Prozent. Mehrere ursprünglich für das zweite Halbjahr 2023 geplante Veräusserungen von Vermögenswerten mussten wegen des schwierigen Transaktionsumfelds verschoben werden, wie Partners Group erklärte.
Die Firma geht davon aus, dass die Performance Fees in den Jahren 2024 und 2025 wieder 20 bis 30 Prozent der Gesamteinnahmen erreichen werden. 2024 sei aber noch mit grosser Unsicherheit behaftet, sagte Finanzchef Joris Gröflin am Rande der Konferenz zur Nachrichtenagentur AWP. Ab 2026 sei dann sogar ein weiterer Anstieg des Anteils an den Gesamteinnahmen von 25 bis 40 Prozent möglich, hiess es.
Der zweite und grössere Teil der Erträge, die Managementgebühren, gingen 2023 indes um 2 Prozent auf 1,58 Milliarden Franken zurück. Begründet wird dies unter anderem mit Währungseffekten.
Höhere Dividende
Die Erträge insgesamt – aus Perfomance Fees und Managementgebühren – legten 2023 um 4 Prozent auf 1,95 Milliarden Franken zu. Der Betriebsgewinn EBIT stieg um 5 Prozent auf 1,19 Milliarden, und die entsprechende Marge auf 61,3 Prozent nach 60,5 Prozent 2022.
Unter dem Strich blieb ein stabiler Reingewinn von 1,0 Milliarden Franken. Die Aktionäre dürfen sich dennoch über eine höhere Dividende von 39 Franken die Aktie freuen. Für 2022 waren es 37 Franken.
Die Aktie von Partners Group gab am Dienstag 3,1 Prozent auf 1254,50 Franken nach. Sie hatte seit Mitte Januar einen starken Lauf und markierte erst vergangene Woche ein neues Mehrjahreshoch bei 1310,50 Franken. Das ist aber noch ein Stück entfernt vom Allzeithoch bei 1667 Franken von Anfang November 2021. (awp/mc/ps)