Zürich – Die Aktien von Partners Group stehen am Freitag nach einem durchwachsenen Zwischenbericht kräftig unter Druck. Analysten hatten sich von den verwalteten Vermögen (AuM) sowie den Kapitalzusagen mehr erhofft und auch der Blick in die Zukunft überzeugte nicht.
Gegen 11.30 Uhr notieren die Titel um 4,2 Prozent im Minus auf 853,80 Franken und sind damit klares Schlusslicht im SMI. Der Leitindex steht derweil mit 0,22 Prozent im Plus.
Der Zuger Vermögensverwalter ist sowohl mit den AuM als auch mit den Kapitalzusagen knapp an den Analystenerwartungen vorbeigeschrammt. Noch schwerer wiegt allerdings die tiefere Neugeld-Prognose. Denn die Guidance ist deutlich konservativer als zuletzt. Marktbeobachtern zufolge sind damit die kursseitigen Vorschusslorbeeren schlichtweg nicht zu rechtfertigen und daher kommt es nun zu Gewinnmitnahmen.
Kurszielsenkungen auf breiter Front
Von Analysten hagelt es denn auch reihenweise Kurszielsenkungen, die Société Générale kappt neben dem Ziel sogar die Einstufung auf «Hold» von «Buy». Die Experten beurteilen die Guidance als «sehr vorsichtig» und sehen einen Rückschritt in Richtung «Covid-Ära». Die neue Zielbandbreite für die Kapitalzusagen liege mit dem oberen Ende nur noch am unteren Rand der Vorjahres-Spanne. Die Verlangsamung der Kundenaktivität sei nicht auf ein Segment begrenzt, sondern zeige sich durchweg in allen Bereichen. Insgesamt kappen die SocGen-Analysten ihre EPS-Erwartungen für 2023 um über 10 Prozent und für 2024 um über 11 Prozent.
Etwas versöhnlichere Worte findet der für Baader Helvea tätige Experte. Seines Erachtens bewegen sich die AuM im Rahmen der Markterwartungen. Die vorsichtigen Aussagen zur diesjährigen Nachfrage führt er auf eine nur vorübergehende Verlangsamung beim Einsammeln neuer Kundengelder zurück. Nichtsdestotrotz dürfte der vorsichtige Ausblick für einige Enttäuschung unter Investoren sorgen. Die mittelfristige Entwicklung werde stark von einer Aufhellung des Umfelds abhängen. Sein Szenario geht von einer allmählichen Erholung der Performancegebühren bis 2024 aus, die Volatilität der Finanzmärkte könne aber eine längere Phase der Bodenbildung nötig machen. In Schwächephasen sei die Aktie dennoch ein Kauf. (awp/mc/pg)