Partners Group übertrifft in H1 alle Erwartungen

Partners Group übertrifft in H1 alle Erwartungen
André Frei, Co-CEO Partners Group. (Foto: Partners Group)

Zürich – Partners Group setzt den Erfolgskurs fort. Nachdem die Kundennachfragen im ersten Halbjahr deutlich über den Erwartungen lagen, passen einige Analysten nun auch ihre Schätzungen für die Ergebnisse an. Denn mehr verwaltete Vermögen bedeuten gleichzeitig auch mehr Ertrag und mehr Gewinn. Das auf den Privatmarkt spezialisierte Unternehmen selbst erhöhte zudem die Guidance für das Gesamtjahr. Der Aktienkurs steht am Donnerstag deutlich im Plus.

In den ersten sechs Monaten 2017 erreichten die neuen Zahlungszusagen von Kunden 6,9 Mrd EUR nach 4,6 Mrd EUR im Vorjahr. Analysten hatten im Durchschnitt mit einer Kundennachfrage von 4,8 Mrd EUR gerechnet, wobei selbst die optimistischste Schätzung von 5,1 Mrd deutlich übertroffen wurde.

Wie bereits in den zwei vergangenen Jahren passte Partners Group auch diesmal die Guidance für das Gesamtjahr an. Denn die zuvor angepeilte Bandbreite von 8 bis 10 Mrd EUR ist nun bereits sehr in Reichweite gerückt. Neu werden nun 10 bis 12 Mrd EUR Kundennachfragen für 2017 erwartet.

Schwächere zweite Jahreshälfte erwartet
Allerdings habe sich die Nachfrage etwas in das erste Semester verschoben und dürfte daher im zweiten Halbjahr schwächer ausfallen, sagte Co-CEO André Frei am Donnerstag an einer Telefonkonferenz anlässlich des Zwischenberichts. In den Anlageklassen Private Equity, Private Infrastructure sowie Private Debt sei der Schwerpunkt der Gesamtnachfrage 2017 voraussichtlich bereits im ersten Semester zustande gekommen, während im Bereich Private Real Estate indes mit einer Zunahme der Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte gerechnet werde, hiess es.

Die Bandbreite für sogenannte Tail-Down-Effekte aus reiferen Privatmarktprogrammen und Kapitalrückflüsse bleibt unterdessen unverändert bei -3 Mrd bis -4 Mrd EUR. Bis Ende Juni musste die Gesellschaft negative Effekte dieser Art in der Höhe von 1,9 Mrd hinnehmen. Fremdwährungseffekte und andere belasteten im Halbjahr mit 1,4 Mrd EUR.

Per Ende Juni 2017 verwaltete die Gesellschaft somit Vermögen (Assets under Management, AuM) in der Höhe von 57,8 Mrd EUR nach 54,2 Mrd per Ende 2016. Am Markt war mit 57,0 Mrd gerechnet worden. Das annualisierte Wachstum entspreche einem Plus von 14%, so der Asset Manager.

Bald mehr als 1000 Mitarbeiter
Investiert wurde im ersten Halbjahr im Auftrag der Kunden eine Summe von 5,6 Mrd USD nach 4,9 Mrd im Vorjahr. Trotz hoher Bewertungen konnte eine «beachtliche Anzahl von Transaktionen» abgeschlossen werden, wie es weiter hiess. Von 2’211 analysierten Direktinvestitionen wurden allerdings lediglich 42 umgesetzt, was einer Ablehnungsrate von 98% entspricht.

Dieser «sehr disziplinierte» Investitionsansatz beruht nicht zuletzt auf dem Ausbau der Unternehmensplattform auf über 950 Mitarbeiter weltweit. In den nächsten Quartalen dürfte die Zahl der Mitarbeiter gar auf über 1’000 steigen, wie Frei sagte.

Neue Trends aufspüren
Bei den Investitionen stehe weiterhin die Identifikation von Anlagen aus Sektoren im Mittelpunkt, die von neuen Trends oder von strukturellen Treibern profitieren, so Co-CEO Christoph Rubeli. Er nannte als Beispiele das Gesundheitswesen, Business Services, Erneuerbare Energien und Logistik.

Rubeli ist bei der Gesellschaft für Investments zuständig und Frei für die Bereiche Clients und Coporate. Die Halbjahresergebnisse werden am 12. September und in Schweizer Franken präsentiert. Verwaltete Vermögen sowie Kapitalzusagen werden hingegen in Euro angegeben, da ein Grossteil der Kundengelder in EUR-Fonds angelegt ist. Die Investitionen werden in US-Dollar angegeben, da es sich um die hauptsächliche Investment-Währung handelt.

An der Börse schliessen die Titel mit einem Kursplus von 2,2% auf 611,50 CHF. Ihr Tageshoch lag bei 620,50 CHF. Seit Anfang Jahr stehen sie aktuell fast 30% im Plus.

Baader Helvea erhöht nach den Neuigkeiten die EPS-Schätzungen und damit auch das Kursziel auf 705 CHF; ZKB nimmt diese in Revision. Alle sechs Analystenhäuser, die den Zwischenbericht am Donnerstag bislang kommentiert haben, bestätigten ihre Kaufempfehlung.  (awp/mc/pg)

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