Partners Group spendet Rotem Kreuz 1 Mio CHF wegen Praktiken einer ex-Tochter

Partners Group spendet Rotem Kreuz 1 Mio CHF wegen Praktiken einer ex-Tochter
André Frei (l.) und Christoph Rubeli, Co-CEOs Partners Group. (Fotos: Partners Group)

Baar – Die Partners Group hat im Zusammenhang mit der Verwendung von Offshore-Plätzen zur Steuervermeidung eine Transaktion einer ehemaligen Tochtergesellschaft geprüft. Zwar sei die Transaktion rechtens, teilte der Vermögensverwalter am Mittwoch mit. Weil das damals gewählte Konstrukt aber mit den heutigen Wertvorstellung nicht mehr im Einklang stehe, wolle Partners Group die verrechneten Transaktionserlöse inklusive Zinsen von total 1 Mio CHF dem Deutschen Roten Kreuz zur Verfügung stellen.

In der Transaktion aus dem Jahre 1998 wurden gemäss der Mitteilung Offshore-Vehikel in den Cayman Islands genutzt, «um Anlagerückflüsse steuerlich optimiert zu gestalten». Nach Kenntnislage von Partners Group habe diese Transaktion zwar bei keinem der involvierten Unternehmer aus Deutschland im Rahmen steuerlicher Prüfungen je zu einer Beschuldigung geführt. Aufgrund der öffentlichen Sensibilität bezüglich des Themas Steuerpraktiken wolle das Unternehmen aber Transparenz über die damalige Transaktion schaffen, heisst es weiter.

Offshore-Struktur auf den Cayman Islands
In der Sache geht es um folgendes: Partners Group hatte in den Gründungsjahren drei Geschäftsfelder. Neben dem Aufbau des heutigen Geschäftsfeldes Private Equity, wurden für Unternehmer auch Vermögensverwaltungsdienstleistungen durch Asset Management Partners und die Vermittlung von Firmenkäufen sowie -verkäufen durch Corporate Finance Partners angeboten. Im Jahr 1998 war die Corporate Finance Einheit bei der Liquidation eines Beteiligungsportfolios mehrerer Unternehmer engagiert und hatte dafür eine Offshore-Struktur genutzt, die in den Cayman Islands ansässig war.

Es handle sich in diesem Fall um die einzige Transaktion dieser Art, welche im Rahmen der damaligen Geschäftstätigkeit von Partners Group je getätigt wurde, schreibt das Unternehmen weiter. Diese Struktur sei durch renommierte Steuerberater empfohlen und von den damaligen firmeneigenen Rechts- und Steuerspezialisten als rechtens und allgemein vertretbar eingestuft worden.

Der Erlös aus dieser Transaktion belief sich für Partners Group auf insgesamt CHF 563’000 CHF. Die Aktivitäten von Corporate Finance Partners wurden im Jahr 1999 eingestellt und wenige Monate später wurde diese geschäftliche Einheit aufgelöst.

Nicht Gegenstand von Untersuchungen
Weder Partners Group AG noch Corporate Finance Partners oder eine andere rechtliche Einheit der Unternehmung waren je Gegenstand irgendwelcher Anschuldigungen oder Untersuchungen von Steuerbehörden in Bezug auf diese Transaktion.

Partners Group verwende heute Anlagefonds in Luxemburg, den Britischen Kanalinseln, Delaware oder auch den Cayman Islands, welche die marktüblichen Standorte für Anlagefonds im Privatmarkt seien, heisst es weiter. Dabei verpflichte sich Partners Group der vollständigen steuerlichen Transparenz und setze insbesondere keine Offshore-Strukturen ein, die der Steuerumgehung dienen, weder für Kunden noch für eigene Belange. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar