Partners Group steigert 2015 Ertrag und Gewinn weiter
Baar – Der Vermögensverwalter Partners Group hat im Geschäftsjahr 2015 von der Suche der institutionellen Anleger nach alternativen Anlagemöglichkeiten für ihre Gelder profitiert. Trotz negativer Währungseinflüsse konnte der Asset Manager sowohl Umsatz wie Gewinn weiter steigern. Die Anleger zeigten sich von den Geschäftszahlen und einer kräftigen Dividendenerhöhung positiv überrascht – an der insgesamt rückläufigen Börse legte die Aktie deutlich zu.
Unter dem Strich erzielte Partners Group einen Reingewinn von 396 Mio CHF, was einem Anstieg zum Vorjahr um 6% (IFRS-Gewinn) entspricht. Wegen der Wandlung des langjährigen Investitionsprogramms «Pearl», in welches das Unternehmen direkt investiert hat, fallen ab 2015 der Gewinn nach IFRS und der adjustierte Reingewinn wieder zusammen, wie Finanzchef Cyrill Wipfli am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich betonte. Die Aktionäre profitieren mit einer Dividendenerhöhung auf 10,50 CHF je Aktie (VJ 8,50 CHF).
Anhaltendes Ertragswachstum
Die von Partners Group verwalteten Vermögen (AuM) sind 2015 – wie bereits im Januar mitgeteilt – um 22% auf 46 Mrd EUR angestiegen. Zu dem Wachstum trug ein Zufluss an Kundengeldern in der Höhe von brutto 8,4 Mrd EUR bei. Einen grossen Teil der Neugelder machten öffentlich- und privatrechtliche Pensionskassen aus, darüber hinaus kam die Nachfrage aber auch von Versicherungen, Staatsfonds oder Stiftungen. Insgesamt tätigte Partners Group für die Kunden Gesamtinvestitionen von 9,7 Mrd USD (VJ 7,9 Mrd USD).
Das Wachstum der Gesamterträge fiel wechselkursbedingt mit +8% auf 619 Mio CHF tiefer aus als der Anstieg der AuM. Rund 90% der Erträge machten die Management-Gebühren aus, allerdings verdoppelte sich der Anteil der performanceabhängigen Gebühren auf 10%. Dank einem reiferen Portfolio werde der Anteil der Performance-Gebühren in den kommenden Jahren auf rund 20% steigen, stellte Finanzchef Wipfli in Aussicht – was wiederum das Dividendenwachstum weiter antreiben werde.
Knapp gehaltene Marge
Der Betriebsgewinn EBITDA erhöhte sich noch um 6% auf 367 Mio CHF. Die EBITDA-Marge lag mit 59% knapp unter dem Zielwert von 60%. Kostenseitig bleibt Partners Group weiterhin gegenüber dem Schweizer Franken exponiert: Rund 45% der Kosten fielen in Schweizer Franken an, bei den Erträgen entfiel dagegen der allergrösste Teil auf EUR (57%) und auf USD (36%).
Insgesamt nehme die Franken-Kostenbasis allerdings ab, sagte Wipfli. Weiteres Personalwachstum soll es jedenfalls vor allem ausserhalb der Schweiz geben, betonte auch Co-CEO André Frei. Das liege nicht nur an der Frankenstärke, sondern auch daran, dass es in den verschiedenen Märkten von Partners Group lokal mehr Leute brauche: «In der Zukunft werden wir verstärkt international neue Leute einstellen.»
Anhaltende Nachfrage erwartet
Für das laufende Jahr erwartet Partners Group eine anhaltende Nachfrage sowohl nach Investitionsprogrammen wie auch nach individualisierten Mandaten für institutionelle Anleger. Frei zitierte in der Medienkonferenz eine Umfrage des Konkurrenten Blackrock: Danach planen zahlreiche Grossinvestoren ihre Anlagen in die Aktien- und die Bondmärkte aber auch die liquiden Mittel zu verringern – erhöht werden sollen danach dagegen Anlagen in Kategorien wie Private Equity, Immobilien oder Privatkredite.
Partners Group bekräftigte zudem die Prognose vom Januar, wonach das Unternehmen im laufenden Jahr Kapitalzusagen in einer Bandbreite von 7 bis 9 Mrd EUR erwartet – die Abflüsse aus auslaufenden Programmen und Rückzahlungen dürften sich laut Prognose auf 2,5 Mrd bis 3,5 Mrd EUR belaufen.
An der Börse waren Partners Group am Dienstag mit einem Plus von 7,1% auf 401,75 CHF die stärksten Gewinner in einem insgesamt kaum veränderten Aktienmarkt (SPI +0,04%). Analysten lobten die besser als erwartet ausgefallenen Jahresergebnisse und stellten Überarbeitungen ihrer Gewinnprognosen nach oben in Aussicht. (awp/mc/upd/ps)