Zürich – Der Asset Manager Partners Group hat im Geschäftsjahr 2017 die Einnahmen deutlich gesteigert und die Gewinnzahlen noch schneller erhöht. Die Gewinnmarge stieg in der Folge deutlich über die Zielwerte der Gruppe. Das Partners Group-Management verwies vor den Medien allerdings auf günstige Sonderfaktoren im vergangenen Jahr, entsprechend werde sich die Marge künftig wieder zurückbilden. Die Aktionäre profitieren vom guten Ergebnis durch eine kräftige Erhöhung der Dividende um 4 auf 19 CHF.
Die Einnahmen des auf Privatmarktanlagen spezialisierten Asset Managers erhöhten sich im vergangenen Jahr um 28% auf 1,25 Mrd CHF, wie Partners Group am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn auf neuer Rekordhöhe von 752 Mio CHF, was einem Anstieg um 35% im Jahresvergleich entsprach.
Das Management versuchte an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich, das rasante Wachstum etwas zu relativieren: «Die Ergebnisse waren fast ein wenig zu gut», meinte etwa der abtretende Verwaltungsratspräsident Peter Wuffli.
Weiterhin profitierte die Partners Group im vergangenen Jahr aber von einer starke Kundennachfrage nach ihren Produkten über sämtliche Anlageklassen, wie die Verantwortlichen erklärten. Das Wachstumspotenzial für Privatmarkt-Anlagen sei weiterhin intakt, meinte Co-CEO André Frei. Diese Anlagen versprächen den institutionellen Anlegern nicht nur eine «Outperformance», sondern auch eine Diversifizierung ihrer Asset-Allokation.
Starke Kundennachfrage
Die Management-Gebühren (+29%) stiegen im vergangenen Jahr stärker an als die verwalteten Vermögen, die gemessen in Euro um 14% zulegten. 2017 habe Partners Group zahlreiche Investitionsprogramme geschlossen und dabei «Late Management»-Gebühren generiert, erläuterte Finanzchef Philip Sauer. Bereits das laufende Jahr werde diesbezüglich weniger günstig aussehen: Der Asset Manager lege 2018 neue Programme auf, wobei Management-Gebühren erst zu einem späteren Zeitpunkt anfallen dürften.
Auch beim Wachstum der Performance-Gebühren (+30%) sei man 2017 am oberen Ende der langfristigen Bandbreite (+20 bis +30%) angelangt, betonte der Finanzchef. Die Performance-Gebühren zeigten immer wieder Schwankungen, weil sie typischerweise beim Erreichen gewisser Hürden fällig werden, wie Sauer erklärte.
Der Betriebsgewinn (EBITDA) stieg im vergangenen Jahr gar um 37% auf 825 Mio CHF an. Das starke Gebührenwachstum habe den Mitarbeiteraufbau in der Berichtsperiode übertroffen, hiess es zur Begründung. Die EBITDA-Marge erhöhte sich in der Folge auf 66% (VJ 62%), womit das Unternehmen das eigene Ziel von rund 60% klar übertraf.
Da die Firma weiterhin in den Ausbau der Investitionsplattform und in die Erweiterung der Teams investieren werde, rechnen die Verantwortlichen allerdings damit, dass die EBITDA-Marge in den «kommenden zwei bis vier Jahren» wieder in Richtung des Zielwerts zurückkommen wird.
Neue Investitionsprogramme auflegen
Trotz der Bemühungen, die Erwartungen der Investoren etwas zu dämpfen, berichtete Partners Group von einem Beginn des Jahres «mit einer soliden Kundennachfrage». Die Bandbreite für die erwarteten Kundennachfragen im laufenden Geschäftsjahr bezifferte der Asset Manager – wie bereits im Januar – auf 11 bis 14 Mrd EUR (2017: 13,3 Mrd EUR). Zudem kalkuliere er weiterhin mit Tail-Down-Effekten aus reiferen Programmen sowie möglichen Kapitalabflüssen in Höhe von 4,5 Mrd bis 5,5 Mrd CHF.
Am Aktienmarkt werden die Ergebnisse am Dienstag mit klaren Kursavancen honoriert. Erneut habe Partners Group die bereits sehr hohen Erwartungen der Analysten übertreffen können – was mittlerweile «schon fast zum Ritual gehöre», loben etwa die Analysten der ZKB. Bis Börsenschluss kletterten die Partners Group-Aktien um 3,5% auf 731,50 CHF in die Höhe und schlossen damit nahe dem im Januar erreichten Höchstkurs von 734 CHF. (awp/mc/ps)