Partners Group mit milliardenhohen Management-Einnahmen

Partners Group mit milliardenhohen Management-Einnahmen
David Layton, Co-CEO Partners Group. (Foto: Partners Group)

Baar – Der Vermögensverwalter Partners Group hat das Jahresergebnis gesteigert und schüttet einen Grossteil an die Aktionäre aus. Am Markt werden indes Gewinne mitgenommen.

Die Erträge der auf Privatmarktanlagen spezialisierten Gesellschaft erhöhten sich im Geschäftsjahr 2018 um 7 Prozent auf 1,33 Milliarden Franken. Das Wachstum fiel damit deutlich tiefer aus als das der verwalteten Vermögen. Diese hatten, wie bereits seit Januar bekannt, um 18 Prozent auf 72,8 Milliarden Euro zugelegt.

Die wiederkehrenden Gebühren – die üblicherweise 70 bis 80 Prozent der Einnahmen ausmachen – stiegen dementsprechend um 15 Prozent auf 1,00 Milliarde Franken. Allerdings entwickelten sich die so genannten «Late Management Fees» und die Performance-Gebühren rückläufig.

Profitabilität sinkt
«Late Management Fees» ergeben sich, wenn ein Kunde in einen Fonds investiert, bei dem die Fundraising-Periode bereits früher eröffnet wurde. Er muss dann Gebühren nachzahlen. Da es 2018 allerdings zu keinem grösseren Zeichnungsschluss kam, sanken die Late Management Fees.

Der Betriebsgewinn (EBITDA) stieg in der Folge ebenfalls um 7 Prozent auf 882 Millionen. Die entsprechende Marge hielt sich bei 66 Prozent. Diese dürfte sich im Laufe der nächsten fünf Jahren allerdings wieder der Zielmarge von rund 60 Prozent annähern, sagte Finanzchef Philip Sauer an der Bilanzmedienkonferenz am Dienstag.

85 Prozent der Kosten gehen bei Partners Group für das Personal drauf. Das Geschäftsmodell mit dem selektiven Investitionsansatz gibt vor, dass etwa im Rahmen des Wachstums der verwalteten Vermögen zusätzliche Mitarbeiter benötigt werden. Bis Ende des laufenden Jahres wird mit einem Anstieg um bis zu 150 auf bis zu 1’350 Mitarbeitern gerechnet.

In Kombination mit höheren Steuern – 13 Prozent nach 11 Prozent im Vorjahr – legte der Reingewinn unter dem Strich dann um 2 Prozent auf 769 Millionen Franken zu. Die Steuerquote dürfte mittelfristig weiterhin zwischen 12 bis 14 Prozent liegen, sagte Sauer.

76 Prozent Dividende
Nichtsdestotrotz sollen die Aktionäre in den Genuss einer deutlich höheren Dividende kommen. Dabei werde neben dem Ergebnis auch das gesamte Geschäftsumfeld sowie die Zuversicht für das künftige Geschäft berücksichtigt, hiess es vom Management. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung im Mai eine Dividende von 22 Franken je Aktie vor nach 19 Franken im Vorjahr, was einer Ausschüttungsquote von 76 Prozent entspricht.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Partners Group mit Kapitalzusagen von 13 Milliarden bis 16 Milliarden Euro. In allen Anlageklassen sollen 2019 wieder neue Kernprogramme und Mandatslösungen aufgelegt werden. Die Privatmarktbranche sieht sich jedoch mit zunehmender Komplexität konfrontiert. Genannt werden die Konjunktur, ein fundamentaler Wandel über verschiedene Branchen hinweg, intensiver Wettbewerb sowie strukturell hohe Bewertungen.

Partners Group versucht «in diesem schwierigen Marktumfeld», frühzeitig vielversprechende Anlagen zu identifizieren, lange bevor diese offiziell zum Verkauf steht. Dies sei eine Grundvoraussetzung, um in führende Unternehmen investieren zu können, hiess es. Der Fokus auf mittelgrosse Unternehmen und Nischenbereiche schütze Partners Group indes zu einem gewissen Grad vor der Konkurrenz der ganz grossen Player, sagte Co-CEO David Layton.

2018 wurden für die hauptsächlich institutionellen Kunden – mehr als die Hälfte Pensionskassen – fast 20 Milliarden US-Dollar investiert.

Im Rahmen der Erwartungen
An der Börse gaben die Aktien am Dienstag um deutliche 2,7 Prozent nach in einem ansonsten festeren Gesamtmarkt. Die Titel waren allerdings seit Anfang Jahr stark gelaufen (+22 Prozent).

Angesichts dessen hege man Zweifel, ob sich die Aktie mit einem im Rahmen des Erwarteten ausgefallenen Resultat künftig spürbar vom breiten Schweizer Markt absetzen könne, kommentierte die ZKB. Nachdem die vergangenen ungefähr viereinhalb Jahre auf Outperformance gesetzt worden sei, erscheine eine Verschnaufpause vernünftig. (awp/mc/ps)

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