Partners Group verkauft wieder mehr und verdient daran

Partners Group verkauft wieder mehr und verdient daran
David Layton, CEO Partners Group. (Bild: YouTube/Partners Group)

Baar – Der Vermögensverwalter Partners Group hat im ersten Halbjahr wieder mehr eingenommen und verdient. Im Vorjahr war es noch zu einem Ergebniseinbruch gekommen. Die Prognose für das Gesamtjahr bleibt aber vergleichsweise konservativ.

Die Situation an den Kapitalmärkten habe sich verbessert, sagte Konzernchef David Layton am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Das Umfeld für Transaktionen sei besser als noch vor einem Jahr, allerdings nicht ganz zurück im Normalzustand.

Dank einer starken Erholung bei den Performance Fees steigerte Partners Group allerdings die Erträge in den ersten sechs Monaten 2023 um 19 Prozent auf 1,05 Milliarden Franken. Im Vorjahreszeitraum war es zu einem markanten Rückgang gekommen bei den leistungsabhängigen Einnahmen.

Schnellere Erholung
Das Management hatte für 2023 bereits eine Normalisierung in Aussicht gestellt. Eine eingetrübte Marktlage und eine hohe Volatilität an den Finanzmärkten hatten im vergangenen Jahr zu einem Rückgang sowohl der Investitionen als auch der Veräusserungen geführt.

Die Performance Fees sind nun aber noch besser ausgefallen als vom Unternehmen selbst und auch von Finanzanalysten erwartet. Die Einnahmen aus den erfolgsabhängigen Gebühren haben sich fast vervierfacht auf 265 Millionen.

Die restlichen Einnahmen aus den fixen Managementgebühren beliefen sich im ersten Halbjahr 2023 auf 786 Millionen Franken (-3 Prozent). Ende Juni verwaltete der Asset Manager 142 Milliarden US-Dollar nach 135 Milliarden Ende 2022 und 131 Milliarden Ende Juni 2022.

Fast 1900 Mitarbeiter
Wenn es mehr gewinnbringende Verkäufe von Beteiligungen gibt, treibt das allerdings gleichzeitig die Personalkosten an (+37 Prozent). Die variable leistungsabhängige Komponente der Löhne fällt dann höher aus. Das Geschäft von Partners Group ist sehr personalintensiv, und die Personalkosten machen einen Grossteil der Gesamtkosten aus.

Die Mitarbeiterzahl ist derweil weiter angestiegen: Ende Juni beschäftigte die auf Privatmarktanlagen spezialisierte Gesellschaft in Vollzeitstellen gerechnet 1877 Menschen. Ausserdem wurde weiteres Geld in Technologie gesteckt. Unter dem Strich stieg der EBIT um 13 Prozent auf 644 Millionen Franken und der Gewinn um 19 Prozent auf 551 Millionen.

Die Prognose für das Gesamtjahr erhöht Partners Group dennoch nicht. Das Unternehmen rechnet weiterhin mit Kapitalzusagen in der Höhe von 17 bis 22 Milliarden Dollar. Zur Einordnung: 2022 hatte Partners Group Kapitalzusagen in der Höhe von 22 Milliarden erhalten nach noch höheren 25 Milliarden im Vorjahr. In der ersten Jahreshälfte 2023 waren es aber auch erst lediglich 8 Milliarden Dollar, die bei Kunden eingeholt werden konnten.

Kursfeuerwerk auf über 1000 Franken
Die Bandbreite der Prognose widerspiegle auch mögliche Risiken wie etwa einen makroökonomischen Schock, sagte Layton dazu. In einer «neu kalibrierten» Wirtschaft habe Partners Group jedoch gezeigt, wie widerstandsfähig und langfristig orientiert das Geschäftsmodell sei.

Die Investoren scheinen das zu unterschreiben: Die Aktie legte am Dienstag um 6,6 Prozent zu. «Ein sehr erfreuliches Resultat für Partners Group», schrieb ZKB-Analyst Daniel Regli. Die guten Performance Fees in einem schwierigen Umfeld seien Ausweis der Qualität des Zuger Asset Managers.

«Ein sehr erfreuliches Resultat für Partners Group», schreibt ZKB-Analyst Daniel Regli. Die guten Performance Fees in einem schwierigen Umfeld seien Ausweis der Qualität des Zuger Asset Managers. (awp/mc/ps)

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