Pax-Gruppe 2012: Gewinn sinkt um 43 Prozent

Pax-Gruppe 2012: Gewinn sinkt um 43 Prozent

Peter Kappeler, Vorsitzender der Geschäftsleitung Pax Holding. (Bild: Pax)

Basel – Die genossenschaftlich organisierte Pax-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2012 die Prämieneinnahmen im Versicherungsbereich gesteigert und vom Gewinnanstieg der an der Schweizer Börse kotierten Immobiliensparte Pax Anlage profitiert. Allerdings drückten auf Gruppenebene die für das Lebengeschäft ausserordentlich verbuchten Rückstellungen auf das Ergebnis.

Der Jahresgewinn der Gruppe sank im Berichtsjahr um 43% auf 32,6 Mio CHF. Gemäss den Empfehlungen der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) habe die Versicherung Pax Leben zusätzlich zu den geplanten Reservierungen weitere Rückstellungen verbucht, teilte die Gruppe am Montag mit. Mit diesen Rückstellungen wolle man sich vor einem möglicherweise auf tiefem Niveau stagnierenden Zinsniveau wappnen und die Risikofähigkeit steigern, heisst es.

Das Eigenkapital steigerte Pax um 12% auf 464 Mio CHF per Ende 2012. Zusammen mit dem rückläufigen Jahresergebnis halbierte sich die Eigenkapitalrendite beinahe. Sie lag bei 7,5% nach 14,6% im Vorjahr, was allerdings unter Berücksichtigung der getätigten Rückstellungen ein beachtlicher Wert sei, so die Mitteilung.

Volumenwachstum in der Versicherung
Die Prämieneinnahmen der Pax Leben stiegen um 3,1% auf 692 Mio CHF, wobei in der Einzellebenversicherung ein Plus von 2,3% auf 267 Mio und im Bereich Kollektivleben ein Anstieg von 3,7% auf 424 Mio resultierte.

In der Kollektivversicherung sei das Wachstum auf den erneuten Rückgang von Kündigungen sowie die um 15% gestiegenen Neuanträge zurückzuführen, heisst es. In der Einzelversicherung habe das gute Neugeschäft zum Wachstum beigetragen, wobei die als sichere Anlagen geltenden klassischen Versicherungen von Kunden geschätzt würden.

Dem Überschussfonds für die Versicherten führte Pax Leben 9 Mio CHF zu, was unter dem Wert des Vorjahres von 17 Mio liegt. Der Grund dafür seien auch hier die zusätzlichen Rückstellungen im Lebengeschäft. Der mit 104 Mio dotierte Überschussfonds stelle jedoch sicher, dass die Versicherten in den nächsten Jahren von einer nachhaltigen Überschussbeteiligung profitieren könnten, so die Pax.

Die Solvenzquote (Solvenz I) lag per Ende Jahr mit 280% auf hohem Niveau und hat gegenüber dem Vorjahr (234%) stark zugenommen. Auch die Anforderungen des Schweizer Solvenztests SST würden vollständig erfüllt.

Gewinnsteigerung bei Pax Anlage
Wie bereits separat am letzten Freitag gemeldet, erhöhte Pax Anlage den Reingewinn um 1,2% auf 32,1 Mio CHF. An diesem Ergebnis partizipiere die PAX Gruppe aufgrund ihrer Beteiligung mit 17,8 Mio. Der Verwaltungsrat der Pax Anlage hat der Generalversammlung die Erhöhung der Dividende auf 17 CHF je Aktien von 16 CHF im Vorjahr beantragt.

Im Ausblick sieht die Pax-Gruppe ein weiterhin herausforderndes Marktumfeld. Allerdings sei das Produktionsergebnis 2012 Beweis dafür, dass die in der Ende 2013 auslaufenden Strategieperiode eingeschlagene Ausrichtung wirksam gezeigt habe. Derzeit seien die Arbeiten am Strategiepapier 2014 bis 2018 im Gang.

Mutationen im VR
An der Delegiertenversammlung vom 20. April der Genossenschaft Pax Holding sollen Daniel Rüedi und Hans Wey in den Verwaltungsrat gewählt werden. Sie folgen auf Renzo Zendralli, der im vergangenen Jahr aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten ist. Weiter wird sich Josef Andres aus beruflichen Gründen nicht mehr für eine neue Amtsperiode als Verwaltungsrat zur Verfügung stellen.

Rüedi blicke auf eine langjährige berufliche Laufbahn im Bankensektor zurück und verfüge vor allem im Portfolio Management über grosse Erfahrung, heisst es in der Mitteilung weiter. Er ist unbeschränkt haftender Partner und Teilhaber der Privatbank Baumann & Cie Banquiers in Basel und leitet das Ressort Kunden und Handel. Hans Wey habe profunde Erfahrung in der Revision von Banken und Versicherungen. Er war bis zur Pensionierung in diesem Jahr Präsident des Verwaltungsrates von PwC Schweiz. (awp/mc/ps)

 

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