Pax Gruppe steigert 2016 die Prämieneinnahmen
Basel – Die genossenschaftlich organisierte Pax Holding hat 2016 mehr Prämien eingenommen, unter dem Strich schreibt die Gruppe allerdings «rote Zahlen». Der Verlust beläuft sich auf 11,6 Mio CHF nach einem Gewinn von 16,8 Mio im Jahr davor. Das Ergebnis belastet hätten zinsbedingte Zusatzreservierungen bei der Pax Versicherung sowie die Absicherung der Fremdwährungen, wie die Pax am Mittwoch schreibt. Positiv fällt dagegen der Verkauf der Pax-Anlage-Beteiligung an die Bâloise ins Gewicht.
Ohne Sondereffekte weise die Pax Gruppe ein gutes Ergebnis aus, heisst es weiter. Und mit einem Eigenkapital in Höhe von 529 Mio CHF (VJ 539 Mio) sei man nach wie vor «finanziell nachhaltig aufgestellt». Die Bilanzsumme nahm auf 8,23 Mrd von 8,01 Mrd zu.
Neugeschäft wächst
Operativ sei das Jahr 2016 für die Pax Versicherung ein erfolgreiches gewesen, so die Mitteilung. Die Bruttoprämieneinnahmen wuchsen um 14% auf 873 Mio CHF, wobei das Neugeschäft in der Beruflichen Vorsorge markant zugelegt habe. Mit Neuprämien von 14,6 Mio CHF habe Pax das Volumen dank flexiblen Lösungen und verstärkter Marktbearbeitung im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. Die periodischen Prämien nahmen um 1,9% zu.
In der Privaten Vorsorge sei die Pax vor allem in den ersten drei Quartalen im Neugeschäft stark gewachsen, während sich das Wachstum im vierten Quartal leicht verlangsamt habe. Insgesamt wurde im Jahr 2016 ein Neuprämienvolumen von 50,9 Mio CHF erwirtschaftet, was auch im Bestandsgeschäft bei den periodischen Prämien zu einem Anstieg um 9% geführt hat.
Beim Neugeschäft habe die Pax Versicherung das Augenmerk auf die Qualität gelegt. Mit Blick auf die rekordtiefen Zinsen und die für bestehendes Geschäft abgegebenen Zinsgarantien seien 2016 aber Zusatzreservierungen in Höhe von 52,2 Mio CHF gebildet worden. Sie dienen der Pax als zusätzliche Absicherung der finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Kunden. Die Eigenkapitalbasis sei aber «solide» und der Swiss-Solvency-Test-Quotient liege deutlich über der Marke von 100%.
Pax Anlage verkauft
Die an die Bâloise verkaufte Pax Anlage verbuchte 2016 einen konsolidierten Gewinn von 14,1 Mio CHF und übertraf damit das Ergebnis des Vorjahrs um 3,2 Mio. Dazu beigetragen haben unter anderem Auflösungen von Wertberichtigungen bei den Entwicklungsliegenschaften, die aus dem Verkaufserfolg in 2016 resultierten.
Der Verkauf der Pax-Anlage-Mehrheitsbeteiligung an die Bâloise wurde per Ende März 2017 vollzogen. Dabei liege der Verkaufspreis von 1’600 CHF je Aktie um knapp 12% über dem Kurs von Anfang Januar als der Vertrag zum Verkauf unterzeichnet worden ist und um beinahe 19% über dem volumengewichteten Durchschnittskurs der 60 Tage davor. Der Verkauf von Pax Anlage sei bereits im Jahresergebnis 2016 der Gruppe berücksichtigt.
Mit diesem Verkauf werde der strategische Entscheid umgesetzt, dass die Private und Berufliche Vorsorge stärker ins Zentrum gestellt werden sollen und dass die Entwicklung von Immobilien nicht zu den Kernaufgaben von Pax als Vorsorgeversicherung gehöre. Nicht Teil dieses Verkaufs seien aber die Bestandesimmobilien der Pax Versicherung, die weiterhin einen wichtigen Bestandteil der Anlagestrategie darstellten.
Veränderungen in der Organisation
Um für die künftigen Anforderungen noch besser gerüstet zu sein, gliedert Pax die Departemente auf Anfang September neu und erweitert die Geschäftsleitung. Die Anzahl Departement werde von vier auf fünf aufgestockt. und der Geschäftsleitung treten Alex Flückiger und Volker Schmidt bei.
Flückiger wechselt von der Zurich Schweiz, wo er in verschiedenen leitenden Finanzfunktionen tätig war, zur Pax und übernimmt das neu ausgerichtete Departement Finanzen. Der bisherige Finanzchef Michael Jorda leitet das neu gebildete Departement Produkte & Aktuariat.
Volker Schmidt führt derzeit beim Krankenversicherer CSS den Konzernbereich ICT & Operational Excellence und ist Geschäftsführer der CSS-Tochter Sanagate. Bei der Pax übernimmt er die Leitung des Departements Operations & IT. (awp/mc/pg)