Pensionskassen halten Deckungsgrade Ende 2016 auf Vorjahresniveau
Zürich – Die Finanzierungslage der Schweizer Pensionskassen hat sich im vergangenen Jahr kaum verändert. Die Vorsorgeeinrichtungen haben ihre Deckungsgrade 2016 auf dem Vorjahresniveau gehalten, wie aus dem Pensionskassenmonitor des Fondsanbieters Swisscanto hervorgeht.
97% der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen wiesen einen Deckungsgrad von 100% und mehr aus, teilte die Zürcher Kantonalbank zum Monitor ihrer Tochter Swisscanto am Dienstag mit. Bei den öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung befinden sich 70,2% «über dem Strich».
Der Deckungsgrad zeigt das Verhältnis von vorhandenem Vorsorgevermögen zu den Verpflichtungen. Ein Wert von über 100% gibt an, dass eine Einrichtung ihre eingegangenen Verpflichtungen wie die Auszahlung der Renten decken kann.
Tieferer technischer Zinssatz
Die Pensionskassen konnten 2016 die Deckungsgrade trotz tieferen technischen Zinssätzen halten. Der technische Zinssatz wird zur Berechnung des Deckungsgrads benötigt. Er gibt den voraussichtlichen Zinsertrag an. Je tiefer dieser Zinssatz, umso mehr Kapital müssen die Pensionskassen beiseite legen, um ihre Verpflichtungen decken zu können.
Laut Swisscanto senkten viele Vorsorgeeinrichtungen aufgrund des anhaltend tiefen Zinsniveaus ihren technischen Zinssatz zur Bewertung der Vorsorgeverpflichtungen weiter. Zudem sei der von der Schweizerischen Kammer der Pensionskassen-Experten herausgegebene technische Referenzzinssatz per 30. September 2016 von 2,75 auf 2,25% gesunken.
Mehr Rendite als 2015
Die von Swisscanto erfassten Vorsorgeeinrichtungen erwirtschafteten 2016 eine geschätzte vermögensgewichtete Rendite von 3,52% und eine ungewichtete Rendite von 3,20%. Dieser Wert liege leicht über der Sollrendite, die erforderlich sei, um den Deckungsgrad konstant zu halten, schreibt Swisscanto.
Mit Ausnahme von Aktien Schweiz und Hedge Funds hätten sämtliche Anlagekategorien positive Beiträge zur 2016 erzielten Rendite geliefert. Allein im vierten Quartal betrug die durchschnittliche Rendite 0,48%. Dabei sorgten insbesondere die Aktienkursrally nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und ausländische Obligationen dank einem Zinsanstieg für Vermögenszuwächse.
Die aktuellen Pensionskassenbarometer von UBS und Credit Suisse zeigen für das Jahr 2016 eine ähnliche Gesamtrendite von 3,41%, respektive 3,87%. 2015 hatte die Anlagerendite noch 0,7% betragen.
Die Zahlen der ZKB-Tochter Swisscanto beruhen auf Schätzungen. Grundlagen dafür sind Hochrechnungen aufgrund der Marktentwicklungen und der von den Umfrageteilnehmern zu Beginn des Jahres 2016 gewählten Anlagestrategie. Ausgangslage dafür waren die effektiven Angaben von 467 Vorsorgeeinrichtungen per 31. Dezember 2015, die damals ein Vermögen von insgesamt 581 Mrd CHF hatten. (awp/mc/ps)