Jürg Bucher, abtretender Postchef.
Bern – Postchef Jürg Bucher hat in einem Interview über die Möglichkeit einer Kapitalöffnung der Postfinance gesprochen. Idee dahinter wäre die Schaffung eines Volksaktionariats, sagte Bucher, der Ende des Monats als Konzernleiter zurücktritt.
Seiner Meinung nach gebe es gute Gründe, Aktien herauszugeben, sagte Bucher im Interview, das am Freitag von mehreren Westschweizer Zeitungen veröffentlicht wurde. «Das würde es erlauben, das Eigenkapital zu erhöhen und die Risiken für die Post und den Bund zu senken», sagte Bucher. Ein Projekt zur Herausgabe solcher Aktien gebe es aber nicht, «auch wenn das Gesetz eine Minderheitsbeteiligung von Privatanlegern» erlaube, sagte Bucher. Der 65-Jährige, der Ende August in den Ruhestand geht, hatte selbst jahrelang an der Spitze der Postfinance gestanden.
Umwandlung in AG
Der Finanzdienstleister der Post wird derzeit in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, wie dies das Ende 2010 vom Parlament beschlossene neue Postorganisationsgesetz vorsieht. Bereits Ende letzten Jahres hatte Post-Verwaltungsratspräsident Peter Hasler vorgeschlagen, dass sich Einwohner der Schweiz an «ihrer Post» beteiligten könnten. Die Beschaffung von rund vier Milliarden Franken neuem Eigenkapital könnte teilweise auch über die Herausgabe einer so genannten «gelben Obligation» geschehen, die Privaten, Pensionskassen, Unternehmungen und Stiftungen angeboten werden könnten. (awp/mc/upd/ps)