Hansruedi Köng, CEO PostFinance. (Bild: PostFinance)
Bern – PostFinance hat im letzten Jahr ihren Gewinn vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr um 40 auf CHF 631 Mio. erhöht (+ 6,8 %). Hauptgründe für das Resultat waren der Erfolg aus dem Zinsgeschäft und die Auflösung von pauschalen Wertberichtigungen früherer Jahre im Umfang von 25 Millionen Franken. Auch der einmalige Erfolg von CHF 17 Mio. aus der Auflösung einer Finanzanlage trug zum Ergebnis bei. Der Zinserfolg nach Wertberichtigungen stieg trotz der Situation an den Finanzmärkten um 38 auf CHF 1‘062 Mio. (+ 3,8 %). Dies teilte die Post-Tochter am Freitag mit.
PostFinance profitierte dabei im vergangenen Jahr von Erträgen aus bestehenden langfristig angelegten Anlagen. Die sich stetig verringernden Zinsmargen werden in den nächsten Jahren das Ergebnis von PostFinance tendenziell negativ beeinflussen.
111’000 Neukunden
Im letzten Jahr schenkten 111’000 neue Kundinnen und Kunden dem Finanzinstitut mit der Eröffnung von 213’000 Konten das Vertrauen. Das Total der Konten belief sich damit per Ende Dezember auf 4.55 Millionen (+ 4,9 %). Dank des damit verbundenen Neugeldzuflusses von CHF 12 Mia. stiegen die Kundenvermögen auf CHF 104 Mia. (+ 12,6 %).
Auf dem Weg zur Aktiengesellschaft
Umwandlung in AG voraussichtlich im Juni
Das Parlament hat 2010 entschieden, dass PostFinance die Rechtsform der Aktiengesellschaft (AG) erhalten und der FINMA unterstellt werden soll. Diese hat im Dezember 2012 die Verfügung unter Auflagen zur Bankbewilligung erlassen. Damit attestiert sie PostFinance, die Anforderungen einer Bank zu erfüllen. Die Umwandlung von PostFinance in eine privatrechtliche Aktiengesellschaft erfolgt per Bundesratsbeschluss. Sie wird voraussichtlich am 26. Juni 2013 rückwirkend auf den 1. Januar 2013 vollzogen. Die PostFinance AG wird zu 100% der Schweizerischen Post AG gehören.
PostFinance sieht sich gut kapitalisiert
Als Aktiengesellschaft muss PostFinance mit Eigenkapital ausgestattet werden. Die Höhe wird durch die Eigenmittelverordnung bestimmt. Dafür ist die gleiche gesetzliche Grundlage wie bei den Banken massgebend. Die Einhaltung wird durch die FINMA kontrolliert. Die PostFinance AG wird über Eigenmittel von rund CHF 4.6 Mia. verfügen. Die risikogewichteten Aktiven betragen rund CHF 24 Mia. Daraus resultiert eine Eigenkapital-Quote Tier 1 (hartes Eigenkapital) von über 19%. Für eine Bank der Kategorie 2, in der die PostFinance AG eingestuft wurde, verlangt die FINMA eine Eigenkapital-Quote Tier 1 von 13,6% bis 14,4%. Die PostFinance AG wird damit gut kapitalisiert sein. Sie wird bereits bei Start die strengen Eigenmittelunterlegungsvorschriften nach Basel III und neuer Eigenmittelverordnung erfüllen – sowohl in der Höhe als auch in der Qualität des Eigenkapitals. (PostFinance/mc/ps)