Postfinance steigert Betriebsergebnis bei tieferen Kundenvermögen
Bern – Die Postfinance hat den Betriebsgewinn in den ersten neun Monaten 2022 deutlich gesteigert. Positiv beeinflusst wurden die Ergebnisse von den steigenden Zinsen. Rückläufig waren dagegen die Kundenvermögen.
Der Betriebsertrag der Post-Tochter legte von Januar bis September um 1,6 Prozent auf 1,19 Milliarden Franken zu, wie die Post am Donnerstag mitteilte. Das Betriebsergebnis kletterte um gut einen Viertel auf 218 Millionen.
Die Entwicklung sei von den höheren Leitzinsen geprägt gewesen, heisst es. Die Zinserhöhungen durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Juni und September hätten zwar auf die Erträge aus dem Interbankengeldmarkt und auf Guthabengebühren gedrückt. Einen positiven Effekt gab es dagegen in der Verzinsung der bei der SNB parkierten Guthaben.
Verbesserte Aussichten
Weiter zum Erfolg bei der Postfinance beigetragen haben den Angaben zufolge höhere Erträge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Gründe dafür seien die bei Privatkundinnen und -kunden eingeführten Bankpaketgebühren sowie der Ausbau der Angebote im Anlagebereich und die steigenden Umsätze mit Kreditkarten.
Einen Rückgang verzeichnete die Postfinance im schwierigen Finanzmarktumfeld hingegen bei den Kundenvermögen. Die gingen seit dem Vorjahr bis Ende September 2022 um knapp 10 Milliarden auf 101,4 Milliarden Franken zurück. Der Hypothekenbestand nahm derweil leicht auf 6,25 Milliarden Franken zu.
Zugleich hätten sich die Aussichten verbessert, dies dank der stark gestiegenen langfristigen Zinsen, so die Mitteilung weiter. «Das ist positiv für das Geschäftsmodell von Postfinance. Die Erholung wird aber schrittweise stattfinden und sich deshalb erst verzögert auswirken», wird Post-Finanzchef Alex Glanzmann zitiert.
Stabile Erträge bei der Post
Der Post-Konzern weist derweil für die ersten neun Monaten bei einem leichten Anstieg des Betriebsertrags auf 5,07 Milliarden Franken einen Betriebsgewinn (EBIT) von 345 Millionen Franken aus. Das ist nur unwesentlich mehr als die 343 Millionen des letzten Jahres.
Unter dem Strich lag der Konzerngewinn bei 288 Millionen Franken und damit 82 Millionen tiefer als 2021. Grund dafür seien hauptsächlich Steuereffekte. Tiefere Einnahmen im Kernmarkt der Logistik seien derweil durch Erträge aus anderen Konzern- und Tochtergesellschaften kompensiert worden, so die Post. (awp/mc/ps)