Bern – Postfinance hat in den ersten neun Monaten den Betriebsertrag gehalten und den operativen Gewinn deutlich gesteigert. Gleichzeitig nahmen die Kundenvermögen im Umfeld von höheren Guthabengebühren weiter ab.
Der Betriebsertrag der Post-Tochter legte in den ersten neun Monaten leicht auf 1,17 Milliarden von 1,16 Milliarden Franken zu. Unter dem Strich verbesserte sich die Profitabilität aber markant. Das Betriebsergebnis kletterte um knapp 23 Prozent auf 172 Millionen, wie die Post am Dienstag mitteilte.
In der Mitteilung werden ein höheren Erfolg im Anlagegeschäft und im Handel mit Devisen als Gründe für die Entwicklung erwähnt. Die strukturellen Probleme, insbesondere das negative Zinsumfeld, blieben jedoch bestehen.
Rückgang der Kundengelder bewusst angepeilt
In diesem Umfeld könnten Kundengelder wegen des Kreditvergabeverbotes ökonomisch nicht sinnvoll angelegt werden, hatte das Unternehmen früher betont. Deshalb und wegen erhöhter regulatorischer Anforderungen peilt Postfinance bekanntlich einen Rückgang der Kundengelder an.
Dies gelang. Per 30. September kamen die Kundenvermögen bei 110,9 Milliarden Franken zu liegen. Per Mitte Jahr hatten diese noch 116,7 Milliarden, Ende 2020 sogar noch 123,7 Milliarden betragen.
Einen Anstieg gab es derweil bei den sogenannten zinsindifferenten Kundenvermögen. Diese nahmen im dritten Quartal leicht zu und kamen bei 17,3 Milliarden zu liegen. Ende Jahr 2020 hatten sie noch weniger als 15 Milliarden betragen. Ein Hintergrund dieses Anstiegs dürften die im Jahresverlauf eingeführten Guthabengebühren respektive Negativzinsen sein, welche solche Verschiebungen von Konten zu Fonds und Wertschriftenanlagen begünstigt. (awp/mc/ps)