Washington – Der Vorsitzende der US-Notenbank Fed hat künftige Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation in Aussicht gestellt. Es dürften voraussichtlich weitere Massnahmen notwendig sein, sagte Jerome Powell am Dienstag auf einer Veranstaltung in Washington. Zwar sei im laufenden Jahr mit einem «signifikanten» Rückgang der Inflationsrate zu rechnen. Es dürfte aber noch bis 2024 dauern, bis diese wieder das von der Fed anvisierte Ziel von zwei Prozent erreichen werde.
Powell wies zudem darauf hin, dass der Arbeitsmarkt in den USA in einer «ausserordentlich starken Verfassung ist». Sollte die Stärke des Arbeitsmarktes weiter anhalten, könnte der Höhepunkt der Zinserhöhungen höher liegen, sagte der Notenbanker weiter.
Der Notenbankvorsitzende war zuletzt in der vergangenen Woche nach einer Zinsentscheidung Spekulationen an den Finanzmärkten entgegengetreten, wonach die US-Zentralbank noch in diesem Jahr mit Zinssenkungen beginnen könnte. Hintergrund sind Rezessionsängste. An den Finanzmärkten wurde darauf spekuliert, die Fed könnte von ihrem Kampf gegen die hohe Inflation abkehren.
Leitzinsen zuletzt auf 4,5 bis 4,75 Prozent angehoben
Seit vergangenen März hat die Fed ihre Leitzinsen kräftig erhöht. Damit will sie die hohe Inflation unter Kontrolle zu bringen. Zuletzt wurde der Zins nach der geldpolitischen Sitzung am vergangenen Mittwoch um 0,25 Punkte auf 4,5 bis 4,75 Prozent angehoben.
Bei seinem Auftritt vor dem Wirtschaftsclub in Washington machte Powell aber auch deutlich, dass der Prozess der zurückgehenden Inflation bereits begonnen habe. Allerdings sei dieser noch einem «sehr frühen Stadium» und weitere Fortschritte dürften noch einige Zeit dauern. (awp/mc/pg)