Prämienvolumen der Versicherer weltweit wächst

Versicherungen

(Bild: Photo-K - Fotolia.com)

Zürich – Das globale Geschäft mit Versicherungen wächst, wobei sich das Wachstum im Jahr 2017 etwas abgeschwächt hat. Der Grund dafür sind sinkende Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung in entwickelten Märkten. Demgegenüber legen die Prämienvolumen in Schwellenländern, vor allem in China, ungebrochen deutlich zu. Im laufenden Jahr rechnen die Experten des Swiss Re Institutes mit weiter steigenden Einnahmen.

Im vergangenen Jahr sind die Prämieneinnahmen der Versicherer weltweit teuerungsbereinigt insgesamt um 1,5 Prozent auf knapp 5 Billionen US-Dollar angewachsen, wie das zum Rückversicherer Swiss Re gehörende Forschungsinstitut am Donnerstag in der neusten Ausgabe ihrer sigma-Studie schreibt. Im Jahr 2016 hatte das Wachstum noch 2,2 Prozent betragen, und von 2007 bis 2016 war die Industrie im Durchschnitt um 1,4 Prozent gewachsen.

Einen mit 2,8 Prozent auf 2,2 Billionen US-Dollar etwas kräftigeren Volumenanstieg weist im Berichtsjahr das Nichtlebengeschäft auf, während das Prämienvolumen der Lebensversicherungen lediglich um 0,5 Prozent 2,7 Billionen zugelegte.

Wachstumsmarkt China
Im Lebensgeschäft stehen die Rückgänge in den entwickelten Märkten (-2,7%) dem Wachstum in den Schwellenländern (+14%) gegenüber. In den USA oder Westeuropa hätten die gedämpfte Konjunkturentwicklung sowie stagnierende Löhne dem Lebengeschäft zugesetzt, schreibt Swiss Re. Hinzu komme, dass die niedrigen Zinsen gepaart mit strengeren Kapitalregeln vor allem kapitalbildende Produkte unattraktiv machten.

Der Treiber des Wachstums in den Schwellenländern ist China, wo das Lebensversicherungsvolumen um gut einen Fünftel in die Höhe geschnellt ist. Mittlerweile sei China nach den USA zum zweitgrössten Markt in dieser Sparte herangereift. Auch in der Nichtlebensversicherung gibt China in Sachen Wachstum den Ton an. Zwar hat sich die Expansionsrate im vergangenen Jahr halbiert, sie liegt aber immer noch bei 10 Prozent.

In allen Schwellenländern übertreffe das Wachstum der Nichtlebenprämien (total +6,1%) seit Jahren die Entwicklung der jeweiligen Volkswirtschaften, heisst es. Die Swiss-Re-Experten begründen dies damit, dass in solchen Ländern nach wie vor längst nicht alle Risiken versichert sind. Die Versicherungsdurchdringung sei noch gering, habe aber in Märkten wie China und auch anderen Regionen über die Jahre schrittweise zugenommen.

In den entwickelten Märkten blieb das Wachstum der Nichtlebenprämien mit 1,9 Prozent stabil. Profitiert habe die Sparte etwa von höheren Prämiensätzen in der Motorfahrzeugversicherung, hingegen stehen die Preise für Gewerbeversicherungen nach wie vor unter Druck.

Weiteres Wachstum erwartet
Für das laufende Jahr prophezeit das Swiss Re Institute weiter steigende Versicherungsprämien im Lebensektor, vor allem dank des anhaltend starken Wachstums in China. Jedoch dürften die niedrigen Zinsen, der intensivere Wettbewerb sowie weitere regulatorische Veränderungen auf die Profitabilität drücken.

Auch in der Nichtlebensversicherung geht das Institut im Jahr 2018 von steigenden Prämien aus. Hier erhalte die Versicherungsindustrie Unterstützung von den sich verbessernden konjunkturellen Bedingungen in den USA. (awp/mc/pg)

Swiss Re Institute

Exit mobile version